Braucht die Stadt den Nordverbinder?

Die schon seit den 1990er Jahren geplante Verbindungsstraße zwischen August-Bebel-Damm und Magdeburger Ring könnte nun tatsächlich gebaut werden. Doch vorher will die Verwaltung herausfinden, ob sich das Projekt lohnt, wie die Volksstimme in einem Artikel schreibt.

Schon seit Anfang der 1990er Jahre gibt es die Idee einer Straße, die den August-Bebel-Damm in Rothensee direkt mit dem Magdeburger Ring verbinden soll. Sie würde irgendwo nördlich des Neustädter Sees parallel zur Autobahn 2 verlaufen. In Rothensee wird die Straße durchaus herbeigesehnt, erhoffen sich die Anwohner doch dadurch eine Entlastung vom Schwerlastverkehr, wie erst kürzlich in der Sitzung der Gemeinwesenarbeitsgruppe (GWA) deutlich wurde. In der GWA Neustädter See herrschte dagegen Skepsis und die Fragen zum Nordverbinder in der Einwohnerversammlung mit der Oberbürgermeisterin blieben bislang unbeantwortet.

Der Baubeigeordnete Jörg Rehbaum erklärte zu diesem sogenannten Nordverbinder jedoch, dass es „eine ganze Menge Jahre dauern wird“, bis dieser gebaut wird. Doch ob dieser tatsächlich kommt, soll nun zunächst durch eine Machbarkeitsstudie herausgefunden werden, für die der neue Stadtrat in seiner ersten regulären Sitzung am 15. August 100.000 Euro bewilligen soll. Mit der umfangreichen Untersuchung will die Verwaltung feststellen, welche Vorteile eine solche Verbindungsstraße bringen würde und ob der Bau überhaupt wirtschaftlich wäre. Die „Anforderungen, Potenziale und Folgen in städtebaulicher und verkehrlicher Hinsicht“ sollen laut der Drucksache geprüft werden. Die teilweise bereits seit 1992 bestehenden Planungen sind veraltet und sollen aktualisiert werden.

Quer durch Grün und Gärten

Die Planungen für den östlichen Teil als Verlängerung der Burger Straße hatte der Stadtrat bereits beauftragt. 2028 soll dieser voraussichtlich gebaut werden. Noch offen ist der Abschnitt ab der Brücke in der Oebisfelder Straße bis zur Barleber Chaussee. Die etwa zwei Kilometer lange Trasse würde durch „nahezu unberührte Grünflächen und Kleingartenanlagen“ führen, wie die Verwaltung anmerkt, durch die dann der Schwerlastverkehr fahren würde. Biotope und Bäume sollen aber möglichst erhalten bleiben.

Die Notwendigkeit für den Bau sei aber aus Sicht der Stadt gegeben: Weil sich das Gewerbegebiet in Rothensee immer weiterentwickelt – gerade erst eröffnete das neue Rewe-Zentrallager, das Müllheizkraftwerk wird bald den dritten Verbrennungsblock in Betrieb nehmen –, nimmt auch der Lieferverkehr stetig zu. Durch den Nordverbinder soll „ein erheblicher Teil der Verkehre direkt zum Magdeburger Ring geleitet werden“, so die Idee. Auch der Umleitungsverkehr bei einem Stau auf der A2 müsste dann nicht mehr durch die Stadt rollen.

Die Machbarkeitsstudie soll im kommenden Jahr durchgeführt werden. Anschließend würden bei einer positiven Bewertung des Vorhabens weitere Maßnahmen wie eine Umweltverträglichkeitsprüfung folgen. Die Genehmigungsplanung wird für 2029 avisiert, so dass mit einem Baubeginn frühestens im Jahr 2030 zu rechnen wäre.

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Ellen Glänzel (Sonntag, 07 Juli 2024 19:43)

    Wenn Sie in so ein Sozialen Brennpunkt wo die Bewohner ihre Grüne Lunge lieben so ein Projekt ins Auge fassen ,fühlt es sich für mich Schäbig und Schmutzig an .Sie könnten den Verlauf der Strasse kürzer zur Stadtautobahn planen. Ich bitte Sie das ganze nochmals zu durch denken.Erst die Ausländerbehörde hier hin und nun so eine ......Idee .Warum nicht gleich die Müllhalde auch zu uns .Ich war der Meinung die Menschen hier sind Gebildet aber schade oder Kalkül? Mit freundlichen Gruß auch an den Verstand E Glänzel

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