Zweite Chance für neuen Imbiss-Standort

Akteure am Neustädter See wollen Lösung finden / Stadt startet erneute Prüfung von möglichen Flächen

Wegen der Erweiterung der IGS Regine Hildebrandt werden Imbiss-Häuschen abgerissen. Bislang hat die Stadt dem Inhaber des Grillhauses keinen alternativen Standort geboten. Nord-Akteure fordern eine Lösung – daraufhin prüft die Stadt nun mögliche Flächen.

Es sah zunächst aussichtslos aus für Kasim Cigci und seinen Imbiss, der wegen der Erweiterung der IGS Regine Hildebrandt abgerissen werden soll. Die Kündigung flatterte in seinen Briefkasten und die Stadt bot ihm keinen alternativen Standort für das Grillhaus an, das er seit knapp 20 Jahren betreibt. Nach der Berichterstattung der Volksstimme und den mittlerweile knapp 500 Unterschriften, die er gesammelt hat, gibt es nun einen Hoffnungsschimmer für den Magdeburger.

 „Ich habe viele Zuschriften bekommen, der Fall sorgt für Betroffenheit im Stadtteil“, sagt Marcel Härtel, Stadtteilmanager. Um sich über den neuesten Stand auszutauschen, hat er Akteure des Viertels an einen Tisch gebracht. Neben den Stadträten Tim Rohne und Chris Scheunchen, dem Landtagsabgeordneten Stephen Gerhard Stehli, der Bürgervereinsvorsitzenden Anke Grupe, dem Sprecher der GWA Neustädter See Daniel Nordmann waren Kasim Cigci und Jörg Böttcher, Abteilungsleiter für Wirtschaftsförderung mit der Volksstimme an einen Tisch gekommen.

„Wir suchen zusammen eine Lösung“, erklärt Härtel. „Es wird sich darum gekümmert und es finden Gespräche im Hintergrund statt.“ Für die verhältnismäßig hohe Bevölkerungsdichte im Stadtteil gebe es ohnehin schon zu wenig gastronomische Angebote. Ein Treffpunkt und Imbiss mit breitem Essensangebot wie der von Kasim Cigci an der Salvador-Allende-Straße sei daher wichtig zu erhalten.

„Die Stadt hat noch einmal nach möglichen Flächen in der Nähe gesucht, die sich für den Wiederaufbau eignen würden“, teilt Jörg Böttcher mit. „Es wird nun eine zweite Prüfung geben.“ Laut Böttcher wird diese etwa sechs Wochen dauern und soll dann Aufschluss darüber geben, ob die angedachten Flächen über alle notwendigen Punkte verfügt. Zu den Flächen gehören unter anderem der Platz der Begegnung und der Neustädter Platz sowie Freiflächen, die aktuell in der Zuständigkeit

des Eigenbetriebs Stadtgarten und Friedhöfe liegen. „Ich würde mir wünschen, dass zielorientiert geprüft wird. Argumente wie eine fünf Meter entfernte Wasserleitung möchte ich nicht hören. Strukturell müsste es möglich sein“, sagt Stephen Gerhard Stehli. Er möchte einen „prägenden und problemlosen Treffpunkt“ wie das Grillhaus erhalten. Die 200 Quadratmeter, die der Imbiss aktuell einnimmt, sollen wieder angestrebt werden. Mehr Platz brauche der Inhaber nicht. „Aktuell bin ich noch Untermieter einer anderen Hauptmieterin des Häuschens. Bei einem neuen Imbiss würde dann mein Name im Vertrag stehen“, sagt Kasim Cigci. Dass die Erweiterung der Schule richtig und notwendig ist, möchte von den Nord-Akteuren niemand anzweifeln. Im Fokus steht für sie eine geeignete, attraktive Alternative. Schließlich sei es für den Inhaber eine existenzielle Frage, ob es wieder einen Imbiss-Standort gibt.

„Ich rate ihm dennoch, sich auch selbst umzusehen. Unternehmer steht schließlich für selbst unternehmen und nicht unbedingt dafür, sich ins gemachte Nest zu setzen. Die Stadt muss ihm keine Alternative bieten“, sagt Jörg Böttcher. Dass es keine Pflicht für die Stadt ist, sei den Beteiligten zwar klar. Dennoch steht für sie das öffentliche Interesse daran im Fokus. „Es ist keine besondere Gunst der Stadt. Schließlich hat sie den Abriss auch in Bewegung gesetzt“, entgegnet Stehli.

Oberbürgermeisterin Simone Borris hat ebenfalls die Notwendigkeit erkannt: „Da der Anbieter im Stadtteil sehr verankert ist, wäre ein Verbleib im näheren Umfeld als nachbarschaftlicher Treff- und Versorgungspunkt wünschenswert.“ Deshalb habe sie die zuständigen Bereiche der Verwaltung beauftragt, nach alternativen Standorten auf städtischen Flächen in der Nähe zu suchen.

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