Betreiber wehrt sich gegen Imbiss-Aus

150 Unterschriften für das Grillhaus / Keine Alternative nach Kündigung

Weil die IGS Regine Hildebrandt erweitert wird, soll die Fläche mit Imbisspavillons weichen. Das wurde bereits vom Stadtrat beschlossen. Der Imbissbetreiber Kasim Cigci sammelt nun Unterschriften, um zu beweisen, wie wichtig der Treffpunkt für die Nachbarschaft ist.

Seit 18 Jahren stand Kasim Cigci nahezu jeden Tag in seinem Grillhaus, berichtet die Volksstimme. Von 9.30 bis 23 Uhr ist er mit seinem Döner-Imbiss einer der Treffpunkte im Stadtteil. Umso überraschter war er, als im Juni die Kündigung des Mietvertrags einging. Der Grund: Die Integrierte Gesamtschule (IGS) Regine Hildebrandt soll erweitert werden. Dafür müssen die Verkaufspavillons weichen.

„Der Stadtrat hat die Erweiterung des Schulstandortes beschlossen. Dafür wird unter anderem auch die städtische Fläche benötigt, weshalb der Vertrag zur Inanspruchnahme dieser Fläche zum 31. Dezember 2023 endet“, bestätigt Stadtpressesprecher Michael Reif.

Kein alternativer Standort

Was den 52-jährigen Betreiber besonders ärgert, ist die fehlende Alternative: „Es muss doch einen Platz geben, wo die Häuschen wieder aufgebaut werden können. Ich würde auch mehr Miete zahlen und an einen anderen Standort in der Nähe ziehen.“ Seine größte Angst sei die Arbeitslosigkeit. Schließlich habe er vier Kinder und sei

„nicht mehr der Jüngste“. Keine unberechtigte Angst, wie auch seine Stammkunden Kristina Pregler und Hilmar Knop finden. Sie gehen gerne dort essen, abends wird in kleinen Gruppe auch mal Karten gespielt und man treffe viele Menschen aus der Nachbarschaft.

Treffpunkt im Stadtteil

„Ohne ihn würde etwas fehlen“, sagt Hilmar Knop. Der Vorsitzende des Diesdorfer Heimatvereins sei oft dort, auch wenn er nicht in diesem Stadtteil lebt. Auch für die Schüler der IGS sei der Döner-Imbiss von Kasim Cigci ein Anlaufpunkt nach der Schule. „Ich biete einen Schülerdöner an. Dann können die Kinder noch zusammensitzen und es ist nicht so teuer für sie“, erklärt der Betreiber. Im Gegensatz zu einem Imbisswagen hat er auch eine Toilette für seine Kunden. „Ich habe immer alles selbst renoviert. Ab und zu hilft ein Kollege von mir im Laden mit. Sonst mache ich alles alleine“, sagt der 52-Jährige.

Unterstützung von Kunden

Aus seiner Hilflosigkeit heraus hat er angefangen, Unterschriften bei seinen Stammkunden zu sammeln. Über 150 Magdeburger haben schon unterzeichnet. Sein Wunsch sei, dass sich ein alternativer Standort ergibt und die Stadt doch noch mit ihm nach einer Möglichkeit suchen will. „Einen Alternativstandort haben wir nicht zur

Verfügung“, sagt Michael Reif auf Volksstimme-Nachfrage. Wo scheinbar kein Wille ist, ist auch kein Weg. Die nächsten Schritte seien noch mehr Unterschriften zu sammeln und die Unterstützung weiterer Akteure im Stadtteil zu finden.

 

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