Wie das beliebte Badegewässer wieder fit fürs Planschen gemacht werden kann
Blaualgen und Enterokokken haben die Badesaison am Neustädter See verhagelt. Die Frage steht im Raum, ob die Wasserqualität wie beim Barleber See verbessert werden kann.
Als Kerstin Richter, Leiterin des Fachbereichs Schule und Sport bei der Magdeburger Stadtverwaltung, während einer Sitzung des Ausschusses für Bildung, Schule und Sport, die Zahlen für die Badesaison vorstellte, waren auch die Schließungen am Neustädter See ein Thema. Dieser hatte in diesem Sommer mehrfach aufgrund von Keimbelastung ein Badeverbot. Dass das keine Perspektive für die Zukunft ist, war unter den anwesenden
Stadträten durchaus Konsens. Allerdings: Einfach wird eine Sanierung des Neustädter Sees im Vergleich zu der
des Barleber Sees nicht. Kerstin Richter erläuterte warum. Der Barleber See war in den# vergangenen Jahren unter anderem dadurch gerettet worden, dass reinigendes Aluminiumsulfat im Wasser verteilt wurde. Die Phosphate, die die Massenvermehrung von Blaualgen begünstigten, waren so ausgefällt worden und sind nun nicht mehr im Wasser gelöst. Was nun den Neustädter See angeht, kann eine solche Behandlung nur Teil einer Lösung sein. Wie Kerstin Richter von einem Austausch mit dem Umweltforschungszentrum des Helmholtz Instituts in Magdeburg berichtet, wirkt die Ausbringung von Aluminiumsulfat und der folgenden Verringerung
des Phosphatgehalts im Wasser nur gegen die Massenvermehrung der Blaualgen. Im Neustädter See aber waren auch andere Erreger aufgetreten: die Enterokokken – siehe Infokasten. Wie deren Massenauftreten am besten eingedämmt werden kann, ist derzeit noch nicht geklärt. Doch auch ein zweites Problem ergibt sich beim Neustädter See, mit dem die Stadt im Falle des Barleber Sees nicht zu kämpfen hatte. Während sich dieser komplett im Eigentum der Landeshauptstadt befindet, ist dies beim Neustädter nicht der Fall. Teile haben auch andere Eigentümer, mit denen sich die Stadt einigen müsste. Es geht darum, ob und wie saniert wird, aber auch Kosten dürften eine Rolle spielen. Die Stadt Magdeburg betreibt am Neustädter See auf der Südseite ihre Strandbäder. Insbesondere diese waren von den Einschränkungen betroffen. Das ebenfalls am Neustädter See ansässige Cable Island konnte in den meisten Fällen ohne große Einschränkungen weiterbetrieben werden. Und auch der Wasserskibetrieb war nicht betroffen.
(Quelle: Volksstimme, 22.09.2022)
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