Aktuelle Wasserproben zeigen: Bakterienwerte gehen zurück / Fällt bald das Badeverbot?
Die Bakterienwerte im Neustädter See gehen zurück. Das haben Ergebnisse von am vergangenen
Freitag entnommenen Wasserproben gezeigt. Erneute Proben von Montag dieser Woche könnten das Zünglein an der Waage für eine baldige Aufhebung des Badeverbots sein.
Badefreunde können hoffen: Die im Juni und Juli festgestellten hohen Werte an Enterokokken im Neustädter See gehen zurück. Ende Juni sowie Anfang Juli waren bei turnusmäßigen Untersuchungen der Wasserqualität massiv erhöhte Werte der Darmbakterien Enterokokken festgestellt worden. Der Schwellenwert für Badegewässer war beinahe um das Dreifache erhöht gewesen. Daraus folgte ein Badeverbot, das nach weiteren Probenentnahmen noch erweitert wurde und für sämtliche Badestrände galt. „Enterokokken in der Menge sind eine gesundheitliche Gefahr“, machte Amtsarzt Dr. Eike Hennig im Volksstimme-Gespräch deutlich. Am vergangenen Freitag wurden abermals Wasserproben durch das Gesundheitsamt genommen – an 15 verschiedenen Stellen im See. Und deren Ergebnisse zeigen: Die Werte sind gefallen, wie der Amtsarzt gestern auf Nachfrage sagte. Noch würden sie etwas über dem Wert liegen, bei dem ein Badeverbot aufgehoben werden könnte. Aber die Ergebnisse der „Freitag-Proben“ zeigen nun einen deutlichen Rückgang im Vergleich zu den ersten Wasserentnahmen. Am Montag nun wurden erneut Proben genommen. Deren Ergebnisse werden heute erwartet. Sollte der Trend anhalten, wonach es aussehe, könnte der Schwellenwert für ein Badeverbot unterschritten werden, meinte der Amtsarzt. Das könnte mit einer neuen Allgemeinverfügung zu einer Aufhebung des Badeverbots in Kürze führen. Noch unklar ist, wie es zu den massiv erhöhten Enterokokkenwerten gekommen war. Eine Möglichkeit wäre, dass es eine Einleitung in den See gegeben hat. „Das haben wir gründlich geprüft. Das ist nicht der Fall“, so der Amtsarzt. „Als möglicher Eintrittspfad käme auch eine Versickerung von belastetem Schrote-Wasser ins Grundwasser und damit auch in den Neustädter See infrage. Das muss aber schon im Juni gewesen sein. Doch ganz genau wissen wir es nicht“, sagte Dr. Hennig. Jetzt gelte es zunächst die neuesten Werte abzuwarten, doch er sei „guter Dinge“. Dass Enterokokken in einem See vorkommen, sei nichts Ungewöhnliches. Diese gebe es in jedem See. Ungewöhnlich sei lediglich die massive Erhöhung der Werte Ende Juni/Anfang Juli gewesen.
(Quelle: Volksstimme, 29.07.2022)
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