„Seeblick“ hatte Glück im Unglück

Nach Feuerwehreinsatz kaum Schäden in Restaurant und Bowlinganlage

Nach dem Feuer im Restaurant „Seeblick“ ist Betreiber Jens Heppner froh, dass sich der Schaden in Grenzen hält. Die Solaranlage auf dem Dach war offenbar durch einen technischen Defekt in Brand geraten.

 „Am Ende war es Glück im Unglück“, meint Jens Heppner am Tag nach dem Feuer in seinem Restaurant „Seeblick“ am Neustädter See. Glück deswegen, weil es kaum Schäden im Inneren des Gebäudes gibt. „Die Feuerwehrleute haben sehr darauf geachtet, dass kaum Löschwasser eindringt“, sagt er und ist deswegen sehr dankbar. „Ich bin gestern Morgen schon durch die Reihen der Einsatzkräfte gegangen und habe mich bedankt“, erklärt er. Ein Unglück ist es dennoch. Denn der Schaden, den das Feuer an der Photovoltaik-Anlage verursacht hat, ist entgegen der ersten Schätzung der Feuerwehr vor Ort wohl noch größer. Sechsstellig könnte es werden. Die Versicherung will nächste Woche kommen. Bis dahin muss er hoffen, dass kein Wolkenbruch kommt und das Unglück verschlimmert. Zusätzlicher Rohrbruch Zu allem Überfluss gab es am Nachmittag nach dem Brand auch noch einen Wasserrohrbruch auf dem Außengelände, mutmaßlich durch die Löscharbeiten verursacht, so dass er sich diesem Problem auch noch stellen musste, erzählt Heppner, der den „Seeblick“ vor 25 Jahren übernommen hat. Eröffnet hatte die Kegelbahn samt Kiosk und Restaurant noch mal zehn Jahre früher, „genau am 7. Oktober, dem Tag der Republik“, sagt er. Es sei der Wunsch eines SED Funktionärs gewesen, am Seeufer kegeln zu können. Seitdem steht „Heppi“, wie ihn jeder kennt, eigentlich jeden Tag hinter dem Tresen. Neugierig seien die Leute am Tag zuvor gekommen, um zu schauen, was vom Restaurant übrig geblieben sei. „Seeblick abgebrannt“, lautete eine Schlagzeile im Internet. Und wenn man nur von Weitem die große Rauchsäule gesehen hatte, die sich durch das Feuer über dem Gebäude gebildet hatte, musste man auch das Schlimmste annehmen. Doch das Restaurant steht noch. Und es ist auch weiter in Betrieb. Wegen der Corona Verordnung ist es wie alle anderen gastronomischen Einrichtungen seit Anfang November für Gäste geschlossen. Mit Koch und Servicekraft hält Jens Heppner aber bislang die Stellung, bietet Essen zum Mitnehmen an und kocht für den gemeinnützigen Verein „Machteburjer mit Herz“. Terrassenbetrieb geplant „Wir planen derzeit einen Terrassenbetrieb, sobald es wieder möglich ist“, sagt er. Dass bald wieder Gäste direkt in den „Seeblick“ gehen können, daran glaubt er aktuell nicht. Die Brandursache soll nach Angaben der Ermittler der Polizei vor Ort eindeutig ein technischer Defekt sein, sagt er. Offiziell bestätigen konnte diese das gestern nicht, da die Pressestelle nicht mehr erreichbar war. „Wir haben eine Kamera mit Bewegungssensor auf dem Dach. Die hat erst die Feuerwehrleute aufgenommen“, sagt Jens Heppner.

(Quelle: Volksstimme, 17.04.2021)

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