Statistiker blicken auf Nord

Hohe Arbeitslosen- und Altenquote im Wohngebiet / Frauen in der Überzahl

Wie schlägt sich das Wohngebiet Nord in Sachen Bevölkerungsentwicklung und Altersdurchschnitt? Ein Blick in die Statistik gibt Aufschluss.

Wie viele „Nordlichter“ haben dem Wohngebiet den Rücken gekehrt und wie viele neue Bewohner wurden hier heimisch? Wie hoch ist der Anteil der ausländischen Bevölkerung und wie sieht es bei der Verteilung der Geschlechter aus? Antworten auf diese Fragen gibt die aktuelle Publikation „Bevölkerung & Demografie 2019“ des Amts für Statistik.

Demnach hatten zum Jahresende 2018 genau 11 599 Menschen ihren Hauptwohnsitz am Neustädter See und 6133 im Kannenstieg gemeldet. Seit 2001 ist die Bevölkerung somit um gut 800 bzw. 900 Personen zurückgegangen. Bei den Zu- und Wegzügen konnte in diesem Zeitraum der Neustädter See punkten, da es gut 300 mehr Umzüge in den Stadtteil als hinaus gab. Der Kannenstieg muss hingegen ein Saldo von minus 217 verzeichnen, das heißt mehr Leute zogen von dort weg als hin.

Die Frauen sind in beiden Stadtteilen klar in der Überzahl. Am Neustädter See stehen zum Beispiel 5899 Frauen nur 5700 Männern gegenüber. Im Kannenstieg ist das Verhältnis ähnlich (3247 zu 2886).

Relativ hoch ist die Altenquote, also das Verhältnis der über 65-Jährigen zur erwerbsfähigen Bevölkerung. Mit 66,4 und 74,1 Prozent weisen beide Stadtteile im Wohngebiet Nord hohe Werte auf. Nur in Reform ist die Quote mit 80 Prozent noch höher. Der Alterdurchschnitt liegt bei etwa 49 Jahren.

Unter den Bewohnern des Neustädter Sees gibt es 1608 Ausländer, im Kannenstieg sind 856 registriert. Der Anteil liegt jeweils bei gut 14 Prozent. Stadtteile wie Alte und Neue Neustadt oder die Altstadt weisen einen viel höheren Ausländeranteil auf.

Mit die höchsten Anteile der Arbeitslosen an der erwerbsfähigen Bevölkerung gibt es in Nord. Am Neustädter See beträgt die Quote 10,5 Prozent (665 Arbeitslose), im Kannenstieg sind es sogar 12,3 Prozent (381). Damit hat das Viertel im Stadtvergleich zusammen mit Fermersleben die „rote Laterne“, wie die Statistiker zu berichten wissen.

(Quelle: Volksstimme, 04.09.2019)

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