Hier besteht erhöhte Käfergefahr

Land veröffentlicht Karte der Quarantänezone für Asiatischen Laubholzbockkäfer

Seit 2014 hat der Asiatische Laubholzbockkäfer schon für Tausende Baumfällungen im Nordosten Magdeburgs gesorgt. Die aktualisierte Karte der Quarantänezone zeigt, wo erhöhte Aufmerksamkeit für Käferspuren gilt.

Zwölf lebende Käfer in Fallen, 62 befallene Bäume und über 9500 gefällte Bäume – das ist bislang die Bilanz des Befalls mit dem Asiatischen Laubholzbockkäfer im Nordosten Magdeburgs. Seit 2014 hält das aus Asien durch Verpackungsmaterial eingeschleppte Insekt die Anwohner Rothensees und umliegender Gemeinden in Atem. Nach neuen Funden am Bahnhaltepunkt Rothensee sowie an der Straße Am Hansehafen gilt die Quarantäne mit ihren Einschränkungen aktuell bis Mai 2023.

Die Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau (LLG) hat jetzt, wie bereits zuvor angekündigt, die aktualisierte Karte des Quarantänegebiets veröffentlicht. Mit 6100 Hektar Größe ist es derzeit die größte zusammenhängende Quarantänezone in Deutschland. Sie entspricht dem durchschnittlichen Flugvermögen der ausgewachsenen Käfer von rund zwei Kilometer vom jeweiligen Fundort ausgehend.

In ihr gelten für den Umgang mit potenziell gefährdeten Laubbäumen besondere Regeln. So darf Schnittholz nicht aus dem Areal herausgebracht werden, sondern muss an extra eingerichteten Sammelstellen abgegeben werden. Dort wird das Holz vor Ort vernichtet, um eine weitere Ausbreitung des Käfers zu verhindern.

Ständige Spurensuche

Wie weit er tatsächlich schon vorgedrungen ist, kann niemand sagen. Die LLG führt seit dem ersten Fund im August 2014 in der Ortslage Rothensee ein Monitoring durch, bei dem jeder Baum innerhalb der Quarantänezone einmal jährlich auf Spuren des Käfers untersucht wird. Durch die ständigen Erweiterungen der Zone durch neue Funde kommen immer wieder neue Bäume hinzu. Zehntausende Bäume gilt es, im Blick zu haben.

Käfer und/oder befallene Bäume wurden schon am Neustädter See, am Glindenberger Weg sowie ostelbisch im Wiesenpark entdeckt. 60 Fundorte wurden im Gebiet der Landeshauptstadt verzeichnet, je einer wurde im Jerichower Land sowie im Landkreis Börde entdeckt.

Erfolgt ein Fund, startet jedes Mal das gleiche Procedere: Im 100-Meter-Radius um den befallenen Baum werden alle weiteren potenziellen Wirtsbäume vorsorglich gefällt. Auch bei den 16 zuletzt entdeckten Bäumen soll das im kommenden Herbst passieren. Wie viele Bäume dann zusätzlich auf das Fällkonto des Schädlings kommen, kann bei der LLG heute noch niemand sagen.

Meldepflicht für Anwohner

Anwohner innerhalb der Quarantänezone sind verpflichtet, mögliche Käferfunde bei der LLG zu melden, auch wenn dadurch der Baumbestand ihres Grundstücks leiden würde.

Eine interaktive Karte mit Zoomfunktion ist unter www.umwelt.sachsen-anhalt.de/alb zu finden.

(Quelle: Volksstimme, 06.07.2019)

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