Vier Varianten für zweite Zufahrt fallen durch

Stadt prüft alternative Routen zur Salvador-Allende-Straße am Zoo / Bei Havarie wird Griesemann-Privatweg geöffnet

Die Stadtverwaltung hat vier Varianten für eine zweite Zufahrt zum Wohnquartier an der östlichen Allendestraße geprüft. Ergebnis: Keine der Alternativen kommt infrage.

Seitdem 2016 die Straße Am Vogelgesang für die Erweiterung des Zoos gekappt wurde, gibt es nur noch eine einzige Zufahrt zu den Wohnblöcken am östlichen Ende der Salvador-Allende-Straße sowie der anschließenden Eigenheimsiedlung. Sollte es in diesem Bereich eine Havarie geben, beispielsweise durch eine defekte Leitung unterhalb der Straße, wäre dieser Bereich vom Verkehr abgeschnitten.

Insbesondere in Hinblick auf mögliche Einsätze von Rettungsdienst und Feuerwehr ist dies eine Situation, die geändert werden muss, findet die Gartenpartei und hatte dazu bereits im vergangenen Oktober einen Antrag im Stadtrat gestellt. Die Stadtverwaltung sollte alternative Zufahrtsmöglichkeiten und deren Umsetzung prüfen, lautete der Auftrag.

Nun liegt das Ergebnis vor. Vier Varianten wurden von der Verwaltung geprüft, alle vier fielen dabei durch, wie Magdeburgs Verkehrsbeigeordneter Dieter Scheidemann erklärt:

1Bei der ersten Variante würden einfach die Poller, die im Griesemann-Privatweg an der Einmündung zum Schöppensteg stehen, entfernt werden. Klarer Vorteil: Es entstehen keinerlei Kosten. Das Nachsehen hätten dann aber die Anwohner der beiden relativ engen Straßen Heideweg und Griesemann-Privatweg, weil der Verkehr dort natürlich stark zunehmen würde. Beim Ausbau der Straßen sei den Anliegern aber von der Verwaltung zugesichert worden, dass der Durchgangsverkehr durch die Pollerlösung aus der Siedlung herausgehalten wird. „Daher kann Variante 1 nicht umgesetzt werden“, stellt Dieter Scheidemann fest.

2Diese Variante sieht vor, dass eine Verbindung zwischen den Straßen Aue und Im Steingewände angelegt wird. Um das zu ermöglichen, müssten aber zunächst Flächen vom Zoo sowie von Privateigentümern erworben werden. Grob geschätzt 300 000 Euro würde dies sowie die Baumaßnahme selbst kosten. Allerdings sei die Straße Aue für den Durchgangsverkehr viel zu schmal und die Anwohner dort müssten ebenfalls mit mehr Autos vor ihrer Haustür leben. „Aufgrund der Vielzahl von Problemen wird diese Variante von der Verwaltung abgelehnt“, erklärt der Beigeordnete.

3Eine kurze neue Verbindung von der Straße Am Seeufer bis zur Einmündung Salvador-Allende-Straße/Im Steingewände sieht die dritte geprüfte Variante vor. Diese würde östlich des Hochhauses Salvador-Allende-Straße 32 verlaufen und gut eine halbe Million Euro kosten. Auch hier sprechen aus Sicht der Verwaltung mehrere Faktoren gegen eine Umsetzung. So müsste in Grund und Boden einer Wohnungsgenossenschaft eingegriffen werden. Außerdem würden der Weg zur Uferpromenade am Neustädter See sowie die Grünanlagen gekreuzt bzw. durchschnitten werden. Folge: Die Aufenthaltsqualität würde leiden.

Zudem ist eine Neugestaltung des Uferbereichs geplant, was durch eine neue Straße torpediert würde. Schließlich würde mit dieser Lösung nicht dem Wunsch des Antrags gefolgt werden, da bei einer Havarie im Kreuzungsbereich die Wohnblöcke trotzdem nicht erreicht werden könnten. Logisches Fazit: „Da die Nachteile überwiegen, kann diese Variante nicht befürwortet werden.“

4Die vierte Variante ist mit über 800 000 Euro die teuerste in den Gedankenspielen der Stadt. Dabei würde eine Verbindung zwischen Klosterwuhne und Im Steingewände gebaut werden. Diese würde zwischen dem Zoo sowie dem Gelände des Schulkomplexes an der Pablo-Neruda-Straße verlaufen. In beide Bereiche müsste voraussichtlich eingegriffen werden. Bei den Schulen wären die Sportanlagen in „unverhältnismäßig großem Umfang“ betroffen. „Zwar hätte diese Variante die meisten verkehrlichen Vorteile, diese rechtfertigen jedoch nicht die damit verbundenen Einschränkungen“, lautet Dieter Scheidemanns Urteil.

Was die Sorge um die Rettungswege angeht, hat er eine pragmatische Lösung parat: „Im Falle einer Havarie ist es möglich, den Poller an der Einmündung Griesemann-Privatweg/Am Schöppensteg zu ziehen, um auf diesem Wege die Zufahrt für Rettungskräfte zu ermöglichen.“ Somit bestehe gar kein unmittelbarer Handlungsbedarf.

Sollte das geplante Aquarium in diesem Bereich gebaut werden, müsste ein komplett neues Verkehrskonzept her, weist der Beigeordnete hin.

(Quelle: Volksstimme, 01.06.2019)

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