Heutiges Stadtteilfest stand wegen fehlender Fördermittel vor Absage / Sponsoren springen ein
Das Stadtteilfest heute in Nord stand im Vorfeld auf der Kippe. Wichtige Gelder fehlten, Veranstalter und Stadtverwaltung geben sich einander die Schuld. Sponsoren konnten die Party absichern.
Mehr als zwanzig Vereine, Einrichtungen, Institutionen und Firmen aus den Vierteln Kannenstieg und Neustädter See beteiligen sich heute am Stadtteilfest in Nord. Organisiert wird es wie in den Vorjahren vom Bürgerverein Nord, dem Stadtteilmanagement sowie dem Stadtteiltreff „Oase“. Finanzielle Unterstützung sollte es wieder aus dem Initiativfonds der Gemeinwesenarbeitsgruppen (GWA) der beiden Stadtteile geben. Insgesamt 2300 Euro sollten beantragt werden. Vor einiger Zeit erhielt der Bürgerverein aber auf telefonische Nachfrage die Auskunft, die Mittel seien „ungelesen abgelehnt“ worden, wie die Vorsitzende Sandra Täntzler berichtet. Dem Bürgerverein sei damit die finanzielle Grundlage entzogen worden, das Fest stand auf der Kippe, sagt sie.
Die Stadtverwaltung weist jede Schuld daran von sich. „Bis zum 24. Mai war kein Antrag eingegangen“, erklärt Sprecherin Kerstin Kinszorra. Kurz danach gab es die Nachfrage des Bürgervereins. Eine vorgeblich Anfang Mai verschickte E-Mail mit dem Antrag war nie angekommen, der Nachweis aufgrund versehentlicher Löschung des Postausgangs nicht mehr möglich, habe eine GWA-Vertreterin der Stadt damals mitgeteilt. Dessen ungeachtet müssen solche Förderanträge ohnehin immer schriftlich im Original abgegeben werden, weist Kerstin Kinszorra hin.
Zum Zeitpunkt der Nachfrage des Bürgervereins war die Veranstaltung zudem bereits in der Stadtteilzeitung „Lindwurm“ beworben worden. Nach geltender Förderrichtlinie konnte somit kein Antrag mehr gestellt werden, weil das mindestens drei Wochen vor Beginn der Vorbereitungen des jeweiligen Projektes geschehen müsse, so die Stadtsprecherin.
Für den Bürgerverein bedeutete das ein Riesenloch im Budget. „Aber dank großartiger Firmen, Wohnungsunternehmen und andere Partner ist die Finanzierung gelöst und es kann heute trotzdem gefeiert werden“, freut sich Sandra Täntzler. „Jetzt erst recht“ laute das Motto des Bürgervereins.
(Quelle: Volksstimme, 23.06.2018)
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