Sanierung der Ziolkowskistraße 22 stockt wegen fehlender Fachfirmen / Fertigstellung im Sommer?
Der aktuelle Bauboom in Deutschland verhindert die Fertigstellung des Hochhauses in der Ziolkowskistraße. Der Investor findet nach eigenen Angaben keine Firmen für die finalen Sanierungsarbeiten.
Anfang 2016 begannen die Vorbereitungen für die Sanierung des bis dahin mehrere Jahre leerstehenden Hochhauses Ziolkowskistraße 22. Vor gut einem Jahr war die erste Fassadenseite bereits ordentlich verputzt und gerüstfrei anzuschauen. Damals hatte der verantwortliche Architekt Raimund Binder einen Einzug der ersten Mieter für den Beginn dieses Jahres in Aussicht gestellt.
Doch das ist bislang nicht geschehen. Der Eingangsbereich des 16-Geschossers ist immer noch eine Baustelle. Die Volksstimme fragte bei dem Berliner Architekten nach, woran es mit der Fertigstellung hakt. „Leider ist es auf dem Markt zurzeit sehr schwer, qualifizierte Unternehmen zu finden, die den hohen Anforderungen im Hochhausbau gerecht werden können“, erklärt dieser. Aktuell sei man beispielsweise auf der Suche nach einer Metallbaufirma, die einen neuen 50 Meter hohen Fluchttreppenturm aus Stahl montieren und die dazu nötigen Qualifikationen nachweisen kann. „Die Situation für Bauherren ist in Deutschland sehr dramatisch. Wir finden kaum noch Baufirmen, die die Kapazitäten und die nötigen Qualifikationen haben“, sagt Raimund Binder. Dies sei „sicherlich der positiven Bausituation geschuldet und dem fehlenden Nachwuchs bei den Handwerksbetrieben“, verzögere aber wie im konkreten Fall des Hochhauses in Nord den Einzugstermin.
„Wir rechnen zurzeit mit einer Fertigstellung im Sommer dieses Jahres“, erklärt der Architekt. Beauftragt wurde er von einer Immobilienfirma aus Berlin, die das 1982 erbaute Hochhaus vor mittlerweile fünf Jahren bei einer Versteigerung erworben hatte und nicht öffentlich in Erscheinung treten will. Sie investiert nach Angaben Binders mehrere Millionen Euro, um das Gebäude komplett zu entkernen und technisch, statisch sowie energetisch auf den neuesten Stand zu bringen.
Fenster wurden ausgetauscht und die Fassade nach den neuesten Energieverordnungen mineralisch gedämmt. Zwei neue Tüv-geprüfte Aufzüge sind bereits eingebaut worden. Eine große Freitreppe soll zum neuen Foyer führen, in dem ein Portier Bewohner und Besucher empfangen wird. Die 134 Wohnungen werden mit neuen Bädern, Küchen, Fußböden und Heizungen ausgestattet sein.
(Quelle: Volksstimme, 15.03.2018)
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