Planungsfehler sollen Baukosten in die Höhe getrieben haben
Das neue Elefantengehege Africambo II hat deutlich mehr gekostet, als geplant. Der Zoo macht dafür Planungsfehler verantwortlich und will sich das Geld von den Planern zurückholen.
Im Zoo freut man sich, dass das neue Elefantengehege Africambo II in diesem Jahr richtig in Fahrt kommt. Drei neue Elefanten werden erwartet, dazu die Ansiedlung von Antilopen, Meerkatzen und Warzenschweinen. Allerdings ist Zoo-Chef Kai Perret bei aller Freude auch durchaus genervt von der Anlage, was den Bau des Projekts betrifft.
„Es könnte auf einen Klageweg hinauslaufen, wenn wir keine Einigung finden“, sagt der Zoo-Chef. Es geht um einen Teil der Planungen für die Anlage. „Da lief einiges schief, nicht überall, doch an wichtigen Stellen. Und das hat uns richtig viel Geld gekostet“, sagt Perret.
Eigentlich war für Africambo II eine Investition von 6,4 Millionen Euro vorgesehen. Im vergangenen Oktober hatte Perret gegenüber dem Stadtrat erklären müssen, dass die Anlage wohl rund 1,1 Millionen Euro mehr kosten werde. Grund dafür seien Planungsfehler an verschiedenen Stellen. Welche genau, wollte Perret nicht sagen, da man mitten in Verhandlungen mit einigen Planern stehe. Es gehe aber darum, dass für einige Bereiche schlicht die Dimensionen unterschätzt wurden, die ein Elefantengehege benötige. „Wir mussten dann nachbessern und mehr Geld ausgeben. Man hatte uns Pläne mit falschen, zu gering bemessenen Werten vorgelegt“, so Perret. Auf die Frage, ob einige Planer mit dem Projekt schlicht überfordert waren, antwortet Perret diplomatisch: „Zoologische Bauten müssen ganz spezielle Anforderungen erfüllen. Das muss man als Architekt und Planer wissen, sonst darf man sich an solchen Projekten nicht beteiligen.“ Als man im Zoo bemerkt habe, dass die Probleme mit Africambo II immer größer werden, „haben wir die Bauleitung dann auch selber übernommen“, sagt der Zoo-Chef. Da waren die Mehrkosten aber schon entstanden.
„Wir sind gezwungen und werden es auch durchsetzten, dass wir uns diese Mehrkosten von den Verantwortlichen zurückholen – natürlich auch auf gerichtlichem Wege“, meint Kai Perret, der den Zoo in dieser Sache auch in der Pflicht gegenüber der Stadt sieht. Der Stadtrat hatte dem Zoo im vergangenen Jahr einen Sonderzuschuss von 1,35 Millionen Euro gewährt. Wenn es gelingt, dass sich der Zoo die entstandenen Mehrkosten für Africambo II von den ausgemachten Verursachern zurückholt, soll dieses Geld an die Stadt fließen, etwa durch verminderte Zuschüsse in den kommenden Jahren.
(Quelle: Volksstimme, 15.01.2018)
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