Asienkäfer nagt auch am Neustädter

Drei neue Wirtsbäume seit Jahresbeginn entdeckt / Quarantänezone wächst nach Westen

Der Asiatische Laubholzbockkäfer (ALB) sorgt auch 2017 für Schlagzeilen. Seit Jahresbeginn wurden drei neue Wirtsbäume entdeckt. Die Fällungen im 100-Meter-Umkreis werden bereits vorbereitet.

Es sind die Wirtsbäume 41 bis 43, die die Käfer-Experten von der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau (LLG) in diesem Jahr entdeckt haben. Während einer der Funde in einem bereits bekannten Befallgebiet im Industriehafen festgestellt wurde, stehen die anderen beiden Bäume in bislang unverdächtigen Gebieten.

Ein im vergangenen August in einer Pheromonfalle am Ostufer des Neustädter Sees gefundener Käfer konnte mittlerweile zu einem Wirtsbaum in 150 Meter Entfernung zurückverfolgt werden. Außerdem wurde ein weiterer befallener Baum an der Stegelitzer Straße in der Nähe der Autobahn ausgemacht. Für alle drei Fundorte greift laut Ulrich von Wulffen, zuständiger Abteilungsleiter bei der LLG, die übliche Vorgehensweise nach der entsprechenden EU-Richtlinie für die Bekämpfung des ALB.

Fällungen vor der Flugzeit

Die Fällungen im 100-Meter-Umkreis um die Bäume werden derzeit vorbereitet, bis Ende Mai werden sie jeweils durchgeführt sein. Aus gutem Grund: Danach beginnt die Flugzeit des gefräßigen Schädlings aus Fernost, der den Nordosten Magdeburgs seit August 2014 in Atem hält. Eine mögliche weitere Ausbreitung soll so verhindert werden.

„Im Rahmen der Vorbereitungen erfolgte eine exakte Kartierung der zu fällenden Bäume“, teilt von Wulffen auf Volksstimme-Anfrage mit. Die Auswertung dauere derzeit noch an, so dass er gegenwärtig „nur von einem Schätzwert von circa 300 Laubgehölzen ausgehen kann“, die allein am Neustädter See gefällt werden müssen. Er weist aber ausdrücklich darauf hin, dass alle Gehölze ab zwei Zentimeter Durchmesser erfasst werden, also „nicht jedes Gehölz dem landläufigen Begriff Baum entspricht“, so Ulrich von Wulffen.

Bis Ortsgrenze Barleben

Durch die beiden neuen Funde westlich des bisherigen Kerngebiets der Quarantänezone wird diese sich ein weiteres Mal vergrößern. Sie wird um jeden Wirtsbaum im Radius von zwei Kilometer gezogen. Strikte Regeln für das Pflanzen und die Behandlung von Laubbäumen gelten dort, eine Allgemeinverfügung schreibt diese fest. Diese wird derzeit mitsamt der erweiterten Übersichtskarte der Quarantänezone aktualisiert, erklärt Ulrich von Wulffen. Künftig wird sie bis an den östlichen Ortsrand von Barleben und bis in den Kannenstieg reichen.

(Quelle: Volksstimme, 25.04.2017)

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