Hilferuf für eigene Trikots

Hoffnungsgemeinde startet Spendenaktion für Flüchtlinge im Punktspielbetrieb

Im Februar berichtete die Volksstimme über das Engagement von Tsegaye Wolde. Er bietet Flüchtlingen die Möglichkeit zum Fußballspielen. Jetzt möchte er mit seiner Mannschaft in den Punktspielbetrieb starten. Für entsprechende Kleidung sammelt die Hoffnungsgemeinde Spenden.

Es fing an als Integrationsprojekt für Asylbewerber, denen Tsegaye Wolde als Fußballtrainer neuen Mut in ihrer neuen Umgebung machen wollte. Inzwischen hat er mit den jungen Leuten eine neue Heimat beim SV Fortuna Magdeburg gefunden. Nicht nur, dass der Verein den Platz für das Training zur Verfügung stellt, der Verein wolle künftig auch die Mannschaft führen, berichtet Ingo Niemann als Unterstützer der Aktion.

20 junge Männer kicken um die meisten Tore mit

Das Team wuchs von zunächst acht, auf 16 und inzwischen auf mehr als 20 Mitspieler an. Doch um im Punktspielbetrieb mitmachen zu können, benötigen die jungen Leute vor allem eines: einheitliche Trikots und Sportbekleidung. Oft fehlt es am Nötigsten – wie zum Beispiel Schuhen. Von ihren eigenen geringen Zuwendungen können sich die Teammitglieder meist keine Sportbekleidung leisten. Gebrauchte Sportbekleidung hat Tsegaye Wolde hin und wieder schon für die jungen Leute bekommen, doch das genüge nicht, um eine Mannschaft auszustatten.

Deshalb hat die Hoffnungsgemeinde einen Spendenaufruf gestartet, mit dem Geld für Sportbekleidung wie Trikots, Hosen, Stutzen, Schuhe für Halle und Rasen und eventuell auch Trainingsanzüge gesammelt werden soll. Etwa 3000 bis 4000 Euro wären notwendig, um die Mannschaft auszustatten, berichten Tsegaye Wolde und Ingo Niemann. Und in diesem Angebot seien bereits Rabatte inbegriffen.

Das Interesse jedenfalls ist ungebrochen. Beim Training auf dem Sportplatz am Schöppensteg kamen zuletzt mehr als 30 Personen, die gern Fußball spielen wollen. Die Verlässlichsten können in der Mannschaft mitspielen.

Beim Training achtet Tsegaye Wolde vor allem auch auf zwischenmenschliches Verhalten: Fairplay, Höflichkeit und Deutsch. „Auf dem Platz wird nur Deutsch gesprochen“, sagt er. Wer sich daran nicht hält, bekommt eine zweiminütige Zeitstrafe und muss auf der Bank sitzen. Auf diese Weise werden die Neuankömmlinge in Magdeburg in einem spielerischen Umfeld zum Deutsch sprechen gebracht.

Fußball zur Integration in die Gesellschaft

Außerdem spricht Wolde, der schon lange in Deutschland lebt und hier auch Familie und einen Vollzeitjob hat, mit seinem Team über Gepflogenheiten und Regeln in der Gesellschaft, an die sie sich halten sollten, wenn sie auf eine erfolgreiche Zukunft in Deutschland zusteuern wollen.

Seine Hoffnung ist, dass die Mitspieler seiner Mannschaft vielleicht auch einmal in andere Vereine geholt werden, wenn die Verantwortlichen sehen, dass jemand besonders gut spielt – auf diese Weise würden seine Schützlinge Stück für Stück integriert und würden es über den Sport vielleicht auch in eine Ausbildung oder einen Beruf schaffen.

Herzliches Dankeschön an alle Helfer und Unterstützer

Ein Dankeschön spricht Tsegaye Wolde all jenen aus, die ihn in der Vergangenheit unterstützt haben. Dazu gehören die Leitung des SV Fortuna, seine Freunde Thomas Funke und Ingo Niemann, sein Patenkind Philipp Behre, die Hoffnungsgemeinde mit ihrer Pastorin Monika Peisker, die Domgemeinde mit Domprediger Jörg Uhle-Wettler und Fördervereinsvorsitzender Gerhard Stehli, der Schulleiter des Magdeburger Domgymnasiums, Dietrich Lührs, und „natürlich meine Familie, die immer hinter mir steht“, wie Tsegaye Wolde erzählt. Denn ohne deren Unterstützung wäre die Umsetzung des Projektes nicht möglich.

Wer sein Engagement unterstützen möchte, der kann sich per E-Mail an Ingo Niemann wenden, der unter der Adresse ingo-niemann@gmx.de zu erreichen ist.

(Quelle: Volksstimme, 08.04.2017)

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Kommentare: 1
  • #1

    Tsegaye (Samstag, 18 November 2017 11:23)

    Danke Volksstimme Magdeburg Redaktion mit eurer Unterstützung ,bald Haben eigene Trainings Anzug.

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