Kaum Betrieb am zweiten Zooeingang

Nur 3,9 Prozent aller Tickets wurden 2016 am lange geforderten Ostzugang verkauft

Jahrelang hatten die Anwohner der nördlichen Stadtteile für eine Wiedereröffnung „ihres“ Zooeingangs gekämpft. Doch jetzt, wo er wieder da ist, wird er nur selten von ihnen benutzt. Folgen hat das vorerst aber nicht.

Vor dreizehn Jahren wurden die Pläne des Zoos für eine Erweiterung in den Vogelgesangpark samt einen neuen repräsentativen Eingangsgebäude bekannt. Was dann auch bald feststand und für Proteste vor allem im Stadtteil Neustädter See sorgte, war die angekündigte Schließung des bisherigen Eingangs an der Kreuzung Am Vogelgesang/Steingewände. 2007 wurde dieser schließlich dichtgemacht.

Was folgte, war ein jahrelanger Kampf u. a. der Gemeinwesenarbeitsgruppe mit Unterstützung einzelner Stadträte, die sich vehement für eine Wiederöffnung einsetzten. Schlussendlich mit Erfolg. Im vergangenen August wurde der Eingangsbereich noch einmal mit einem neuen Anstrich versehen und anschließend für den Besucherverkehr geöffnet.

Doch der Ansturm blieb offensichtlich aus, wie die Zahlen des vergangenen Jahres belegen, die Zoochef Kai Perret auf Volksstimme-Anfrage mitteilt. Laut ihm nutzten lediglich 3,9 Prozent aller Besucher den sogenannten Osteingang. Insgesamt hat der Zoo im vergangenen Jahr 256 000 verkaufte Tickets registriert. Weil darunter auch Jahreskarten sind, wird die Gesamtzahl der Besuche mit 360 000 angegeben.

In nackten Zahlen sind das am Osteingang 6063 gezählte Durchgänge. Weil mit dem 2016 neu eingeführten Kassensystem auch die Postleitzahlen der Besucher erfasst werden, kann Kai Perret auch ziemlich genau sagen, wie viele davon aus Nord kamen. „Aus den Gebieten mit den Postleitzahlen 39126 und 39128 waren es etwa 1000 Besucher“, erklärt er. Die übrigen Zoogäste seien von überall her gekommen. Perret vermutet, dass sie durch Navigationsgeräte, die die Schließung der Straße Am Vogelgesang noch nicht registriert haben, dort „gestrandet“ sind.

„Interessant ist“, so Perret weiter, „dass circa 6500 Besucher aus diesen Wohngebieten über die Zoowelle gekommen sind.“ Somit ist der gerade dort so vehement geforderte Osteingang offensichtlich gar nicht so gefragt.

Das habe aber zunächst keine Konsequenzen, wie der Zoochef weiter sagt. „Die Personalkosten werden uns für die Kasse zur Verfügung gestellt“, stellt er klar. Von daher gebe es keine Veranlassung, sie zu schließen. Ob das der Stadtrat oder der Zoo-Aufsichtsrat angesichts der geringen Auslastung anders sehen, wird sich zeigen. Für Kai Perret steht aber fest, dass es „immer ein Nebeneingang bleiben wird“.

Ab Sonnabend hat der Osteingang außerdem noch einen weiteren Zweck. Dann kann dort nämlich die Ausrüstung für die neue Adventure-Golf-Anlage ausgeliehen werden, die ab diesem Tag geöffnet sein wird.

(Quelle: Volksstimme, 10.03.2017)

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