Wobau macht es amtlich: Im Mai soll der Abriss des Hochhauses Seeufer 10 beginnen
Nun also doch: Nach jahrelangem Hin und Her zwischen Abriss und Verkauf wird das Hochhaus Seeufer 10 jetzt aus der Ufersilhouette des Neustädter Sees verschwinden.
m gestern öffentlich gemachten Wirtschaftsbericht der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft (Wobau) erklärt deren Chef Peter Lackner das Ende des seit 14 Jahren leerstehenden Wohnhauses. Auf Seite 11 schreibt er: „Der Verkauf des Grundstückes wurde aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht umgesetzt. Das stark sanierungsbedürftige Gebäude ist aufgrund des vorliegenden Bewilligungsbescheides in 2016 zum Abriss vorgesehen.“
Fläche wird vorerst begrünt
Auf Volksstimme-Nachfrage erklärt das Unternehmen weiter, dass für die Abrissarbeiten Fördermittel aus dem Stadtumbau Ost bewilligt wurden. „Voraussichtlich Mitte Mai wird die Entkernung vor Ort beginnen. Der Abriss schließt sich dann im Laufe dieses Jahres an“, erklärt Peter Lackner. Die Ausschreibung der entsprechenden Arbeiten sei bereits erfolgt.
„Die entstehende Freifläche wird begrünt. Weitergehende Pläne für das Areal gibt es derzeit nicht“, sagte der Wobau-Geschäftsführer weiter. Im Wirtschaftsbericht ist dennoch die Rede davon, dass „die exponierte Lage eine Chance für eine Neuentwicklung an diesem Standort bietet“.
Der Verkauf und die Sanierung des Hochhauses mit 131 Wohnungen durch einen Investor war in der Vergangenheit die favorisierte Option der Wobau für den Standort gewesen. „Entsprechende Verhandlungen waren jedoch gescheitert“, erläutert Peter Lackner. Eine Sanierung durch die Wobau selbst sei zu Gunsten von Investitionen in andere Wohnquartiere und in künftige Neubauprojekte wie am Breiten Weg/Danzstraße des Wohnungsbestandes nicht infrage gekommen.
MWG hatte Kaufinteresse
Einer der Kaufinteressenten war die Magdeburger Wohnungsgenossenschaft (MWG) gewesen, wie deren Vorstand Thomas Fischbeck auf Volksstimme-Nachfrage bestätigt. Auch wenn es nicht zum Verkauf gekommen ist, „freuen wir uns über den Abriss“, sagt er. Denn immer wieder hätten die Mieter darauf gedrängt, dass mit dem Nachbarhaus etwas geschieht. Auch seine Genossenschaft hätte es abgerissen, da solche Wohnungen dort bereits in ausreichender Zahl vorhanden seien.
In der AG Gemeinwesenarbeit (GWA) Neustädter See wurden die Abrisspläne bereits bekanntgegeben. Neben der Freude über das Verschwinden des Schandflecks gab es auch Sorge über Beeinträchtigungen durch die Abrissarbeiten, berichtet Stadtteilmanager Marcel Härtel.
(Quelle: Volksstimme, 20.04.2016)
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