Der Bürgerverein "Nord" e.V. hat gestern seine neue Fotoausstellung eröffnet. Im Stadtteiltreff "Oase" sind bis zum 6.Dezember 170 Bilder zu sehen, die Menschen vom Neustädter See und aus dem Kannenstieg zeigen - Nachbarn, Freunde und Kollegen der "Nordlichter".
Jeanette Bannier, Pflegerin der Oryx-Antilopen im Zoo, Grit Baumbach, Mitarbeiterin des Kiosk in der Schwimmhalle Nord, Oliver Schulenburg vom Stadtgartenbetrieb bei der Reinigung des "Märchenbrunnens" auf dem Neustädter Platz- sie und viele weitere "Nordlichter" sind jetzt ein Teil der "Nord 2.0" benannten Ausstellung. Es sind keine berühmten oder bekannte Menschen, die auf den Bildern zu sehen sind, sondern Menschen wie du und ich.
Sandra Täntzler, Bürgervereinsvorsitzende, freut sich über die gelungene Ausstellung: "Unsere beiden Fotografen sind in ihrer Freizeit losgezogen und haben viele tolle Schnappschüsse von den Leuten hier gemacht."
Sie hielten vom Zootierpfleger bis zum Verkäufer von nebenan auch jene fest, die man vielleicht gar nicht im Alltag wahrnimmt, erklärt sie weiter. Auch sie selbst ist mit ihren Kindern Teil der Ausstellung.
Abgelichtet wurden sie und alle anderen von den Vereinsmitgliedern Ulrich Schmidt und Sandro Grupe. Beide nicht "vom Fach", aber seit Jahren begeistert mit der Kamera unterwegs, haben sie auch bei jedem Fest des Bürgervereins immer die Linse fest vor den Augen. Sie haben die "Nordlichter2 bei der Arbeit, im Garten, beim Picknick auf der Wiese fotografiert.
"Der mir auf dem Wegbegegnet ist und mich angelächelt hat", antwortet Ulrich Schmidt auf die Frage, wonach er bei der Motivsuche gegangen ist. Es seien immer Zufallsbegegnungen gewesen, jedes "Fotomodell" habe seine eigen Ausstrahlung. Deshalb habe er auch kein Lieblingsmotiv. "Er gibt keinen in Nord der heraussticht, wir sind alle gleich gut", erklärt Schmidt. Und auch Sandro Grupe war von der Arbeit an der Ausstellung begeistert: "Es gibt so viele Bilder und Leute, die interessant sind."
Über 1000 Fotos haben sie geschossen, die schönsten 170 Aufnahmen hat Marcel Härtel, vormals Bürgerverein, jetzt Stadtteilmanagement, ausgesiebt. "Es ist ein Dankeschön an die Leute aus Nord", hatte er bereits im Vorfeld der Ausstellung die Motivation des Vereins erklärt. Nach dem Erfolg der vorigen Ausstellung im vergangenen Jahr zum 40. Stadtteilgeburtstag will der Verein mit "Nord 2.0" nun nachlegen.
Jutta Herzberg, Inge Liebig und Roswitha Beier sind gestern die Ersten, die sich davon überzeugen wollen. Das Damentrio, das das montägliche Seniorencafe in der "Oase" besucht, ist angetan von Idee und Umsetzung. "Es ist schön gemacht", stellt Jutta Herzberg fest. "Die Menschen sind schön getroffen und man sieht viel Freude", ergänzt Inge Liebig, die auch gleich Beatrix Böttcher auf einem Foto erkennt. "Die ist nett, bei ihr kaufe ich immer meine Zeitung", sagt sie lachend.
Wer sich oder seine Nachbarn entdecken will, kann die Ausstellung von Montag bis Freitag von 14 bis 18 Uhr in der Pablo-Neruda-Straße 11 besuchen.
(Quelle. Volksstimme, 14.10.2014)
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