Rockmusik im Vogelgesangpark, Ska bei den Elefanten, Tango in der Arena: Die 3. Magdeburger Zoonacht wurde am Sonnabend für mehr als 10 000 Nachtschwärmer zur einer tierisch musikalischen Entdeckungstour.
Elfen, die sich von Bäumen herabschwingen, Feen, die Glitzerstaub rieseln lassen, Fabelwesen, die durch die Wälder schleichen. Tänzer, Musiker und Lyriker, Sänger, Pantomimen und Artisten - im Magdeburger Zoo waren am Sonnabend so einige Besucher unterwegs, die sonst wohl eher selten durch das exotische Kleinod streifen. So auch Tausende Gäste, die aus weiten Teilen des Landes angereist waren, um zu nächtlicher Stunde auf Entdeckungstour zu gehen.
Menschen, die noch nie oder lange nicht mehr im Magdeburger Zoo waren, mal wieder zu den Tieren zu locken, war eines der Anliegen der 3. Magdeburger Zoonacht. Und das dürfte den Veranstaltern, zu denen neben dem Zoo auch die Festung Mark gehörte, zweifelsohne gelungen sein. Man habe, wie Pressesprecherin Regina Jembere verriet, sogar in Niedersachsen die Werbetrommel gerührt. Mit Erfolg. Dicht gedrängt spazierten die Besucher bis tief in die Nacht von Gehege zu Gehege. An Schlaf war für die meisten Tiere dabei wohl kaum zu denken. Nicht nur, weil farbiges Scheinwerferlicht auf sie gerichtet war. Auch, weil aus vielen Winkeln des Zoos Musik durch die Sommerluft schwang. Ob Charlies Crew, Karat oder die Reggae-Band Ten Colors, ob Cellist Matthias Marggraf bei den Pelikanen, Akkordeonmusik vorm Tigergehege oder das "Royal Penguin Orchestra" bei den Elefanten - gäbe es im Zoo einen Bären, hätte dieser unweigerlich steppen müssen.
"Es ist unglaublich, was hier auf die Beine gestellt wurde", sagte Marie-Luise Schulz. Seit gut zehn Jahren war sie nicht mehr im Zoo; das letzte Mal mit ihren Enkelkindern. "Wahnsinn, was sich hier alles verändert hat. Das Affenhaus ist toll geworden. Und auch die Zoowelle sieht fantastisch aus."
Die Magdeburgerin war gemeinsam mit ihrer Freundin Heidé Kühnberg gekommen. Und da ihre Freundin Mitglied des Fördervereins Zoofreunde ist und sich bestens auf dem Gelände auskennt, gab es eine persönliche Führung. Heidé Kühnberg ist im Gegensatz zu ihrer Freundin mindestens einmal in der Woche im Zoo. "Nachdem das Affenhaus nun fertig ist, verfolge ich ganz gespannt, wie es mit unserem Katta-Gehege, für das wir 120 000 Euro spendeten, vorangeht." Außerdem stehe ja schon das nächste Großprojekt auf dem Plan - die Erweiterung des Elefantengeheges, um in etwa zwei Jahren eine ganze Herde in Magdeburg beherbergen zu können, erzählt die Magdeburgerin. Doch an diesem Abend genoss sie erst einmal das stimmungsvolle Ambiente des Bestehenden.
Und als i-Tüpfelchen des ohnehin schönen Abends freuten sie sich über den Auftritt der Band Karat. Ihr großer Wunsch, den Titel "Über sieben Brücken musst du geh`n" live zu hören, ging natürlich in Erfüllung.
Die Band Karat hätte auch Nicole Fuchs aus Wolmirstedt gern gehört. Sie war mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern extra einige Stunden eher angereist, um erst einmal die Tour durch den Zoo zu machen und anschließend zum Konzert zu gehen. Allerdings hatte sie die Rechnung ohne ihre Kinder gemacht. "Die Kleinen sind so begeistert, dass sie von den Tieren nicht wegzukriegen sind." Besonders viel Spaß hatte ihre dreijährige Finja im Streichelgehege. "Es ist einfach schön, dass die Kinder hier den Tieren auch ganz nah kommen können."
(Volksstimme)
Kommentar schreiben