Wobau und MWG stellen Ideen für Neubebauung von Flächen am Neustädter See vor
Im Bereich Schrotebogen/Brunnenhof soll ein neues Wohnquartier entstehen. Die Wobau und die MWG wollen dort gemeinsam mit dem Stadtplanungsamt Alternativen zum stadtteilprägenden Plattenbau schaffen.
Den „großen Wurf“ planen die kommunale Wohnungsbaugesellschaft (Wobau) und MWG Genossenschaft nach eigenem Bekunden am Neustädter See. Die teilweise seit Jahren ungenutzten Flächen im Brunnenhof und am Schrotebogen sollen zu einem neuen Quartier entwickelt werden. Das Konzept und erste Gestaltungsideen stellten Wobau-Geschäftsführer Peter Lackner und MWG-Vorstandssprecher Thomas Fischbeck jetzt in der AG Gemeinwesenarbeit (GWA) Neustädter See vor.
Planungsgespräche laufen
Dort, wo einst Plattenbauten standen, sollen Stadthäuser als Doppelhaushälften oder Mehrfamilienhäuser entstehen. Wie groß diese sein werden und wie viele Etagen sie haben werden, sei derzeit Gegenstand von Gesprächen mit dem Stadtplanungsamt, erklärte Peter Lackner. Aktuell gehe man von 64 Wohnungen aus, die dort entstehen. Die MWG plant gut 80 Wohnungen auf ihren Grundstücken im Brunnenhof. Auch die Genossenschaft „Die Stadtfelder“ ist bei den Planungen involviert. „Alle müssen mittun“, erklärte Thomas Fischbeck. Mit seinem Kollegen von der Wobau arbeite er deshalb daran, dass von der Stadt ein städtebauliches Konzept für den gesamten Stadtteil aufgelegt wird. Dort müssten dann auch Wegebeziehungen oder Aufenthaltsqualität eine Rolle spielen. Auch über ein Quartiersparkhaus denke man nach, ähnlich wie es in der Beimssiedlung entstehen soll. Dabei gehe es unter anderem um das Thema E-Mobilität, da es in einem Hochhaus keine Möglichkeit gibt, ein Elektroauto irgendwo anzuschließen, erklärte der Wobau-Chef.
Neues Hochhaus geplant
Stichwort Hochhaus: Langfristig soll am Standort des abgerissenen Sechzehngeschossers am Seeufer ein neues Hochhaus entstehen. Ein erster Entwurf ist im Konzept bereits enthalten. Das sei aber ein „schwerer Brocken“, der bei den Planungen erst mal hintenanstehen wird, so Lackner. Laut Thomas Fischbeck sollen die Pläne frühestens ab 2025 realisiert werden. Seine Genossenschaft baue zunächst an der Victor-Jara-Straße ein neues Wohnhaus. Die Erfahrungen bei dessen Vermietung sollen auch in das neue Quartier einfließen, sagte er. Schließlich soll im Zuge der Planungen auch das Thema Schrotefreilegung erneut diskutiert werden.
(Quelle: Volksstimme, 10.09.2021)
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Bürger (Freitag, 10 September 2021 22:29)
Also soll der kleine Spielplatz einem Wohnhaus weichen. Kinderfreundliches Magdeburg... bzw MWG und Wobau. Wahrscheinlich sind die Mieten eh zu hoch für Familien. Aber wenn ich aus der Sicht der Eigentümer auf dieses Planungsbild schaue, nur so wird tote Fläche profitabel. Hut ab... schade...
Bürger (Samstag, 11 September 2021 12:15)
Wie schön, dann kann jeder in den Garten schauen und Privatsphäre hat man gar nicht.
Baut ruhig alles zu, damit man gar keine grünen Flächen mehr hat.
Wirklich schade.!
Ein Anwohner (Samstag, 11 September 2021 14:04)
Dass irgendwann die große Leerfläche zugebaut wird, war klar.
Aber eine Bebauung ohne Spielplatz, aber auch ohne Verweil-Orte vor allem für die doch recht vielen alten Leutchen, ist keine Alternative.
Kinder müssen in dem eigenen Karree Platz zum Spielen haben. Die Zeiten, dass es Verbotsschilder gibt und Grün nur zum Angucken da ist, sollten eigentlich vorbei sein.
Wo so viele Menschen leben, muss es auch Orte geben, wo sich Menschen auch draußen aufhalten können.
Ansonsten sollte so viel Baumbestand wie möglich stehen bleiben. Denn zwischen so großen Blöcken muss es Wärmefilter und Schatten geben.
Anwohner (Dienstag, 15 März 2022 23:43)
Was ist denn aus dem Plan geworden hier ein Naherholungsgebiet entstehen zu lassen? Hauptsache die momentan noch schönen grünen Flächen zu bebauen. Statt diese zu pflegen, aufzubereiten und diesen unseren Stadtteil attraktiv zu machen, auch für Leute die von außerhalb Magdeburgs kommen. Das wäre mal eine super Option gewesen. Im Sommer, aber auch zu JEDER anderen Jahreszeit, ist es hier noch super um sich an dem Grünen zu erfreuen. Noch attraktiver wäre es gewesen hier etwas zu erschaffen, dass es für Unternehmungen mit Spielplätzen und gastronomischen Möglichkeiten interessanter wird. Etwas für die Freizeitgestaltung zu erschaffen, wo Familien mit und ohne Kinder sich einen schönen und entspannten Tag machen können. Das wäre in meinen Augen eine wesentlich bessere Sache. Und es müssten dafür nicht auch noch die fast letzten Grünen Flächen hier in Nord, mal wieder, für Wohnungen weichen. Es gibt in ganz Magdeburg etliche leer stehende Häuser und Wohnungen, die sanierungsbedürftig sind. Es würde mehr Sinn machen sich darum zu kümmern und diese dann zu vermieten.
Anwohner (Samstag, 23 April 2022 17:41)
Schön ist es ja schon das man Bestrebt ist brachflächen Wohnbaulich azfzuwerten. Aber ich Habe die befürchtung das wir Alle die hier wohnhaft sind azch dafür einen Preis zahlen müssen. Zumeinen wird Sicher auch unser "Block" noch Saniert mit entsprechendem Mietaufschlag. Aber ich befürchte auch das die Mieten sich dann auch noch dem dann Ortsüblichen nach oben werden anpassen. Schließlich wird im Neubau teils Deutlich mehr verlangt als das was Bisher im Viertel üblich ist. Bestes beispiel dafür ist Buckau oder auch Cracau.. dort sind die Mieten in den zurück liegenden Jahren auch die Mieten im Zusammenhang mit Neubau und Aufwertung deutlich gestiegen. Das selbe wird dann hier im Viertel auch passieren. Viele die derzeit bspw. ALG 2 bekommen oder ihren Lohn darüber aufstocken werden sicher aus dem Viertel verdrägnt werden. Von Altersarmut betroffenen noch nicht gesprochen.
Volodymir (Sonntag, 05 Februar 2023 11:30)
Das Mieten steigen ist doch normal, ebenso steigen ja auch die Gehälter. Bei einer Sanierung steigen die Preise natürlich ebenso, dafür sollten aber auch die Heizkosten sinken, da wesentlich effektiver gedämmt. Man kann natürlich auch auf Stand DDR Ghetto bleiben, vielleicht, wenn dort alle Mieter sich zusammensetzen und selbst die Uraltblöcke gekauft hätten.
Elli (Donnerstag, 09 Mai 2024 09:54)
Ersteinmal sollten alle die, die sich berechtigterweise einmischen, für ein sauberes Umfeld sorgen.Habe 35 Jahre in Hessen gelebt und gearbeitet, nur so eine Verwahrlosung im Norden von Magdeburg, stösst mich ab.Gewiss gibt es in alten Bundesländern auch Dreckecken, nur hier lebt man ringsumher mit Müll...