Abriss im Schrotebogen steht bevor

Wobau hat Fördermittel für Abbruch beantragt / Kooperation für Nachnutzung der Flächen geplant

Im Stadtteil Neustädter See steht nach längerer Zeit wieder eine größere Abrissmaßnahme an. Der Schrotebogen16 bis 2o soll nach und nach leergezogen werden. Fördermittel für den Abbruch sind bereits beantragt.

Die beiden benachbarten Eingänge Schrotebogen 21/22 wurden bereits 2015 abgerissen. Schon damals standen die anschließenden Eingänge 16 bis 20 unter „Beobachtung“, was ihre künftige Entwicklung anging. Nun werden auch sie aus dem Stadtteil verschwinden. Auf der jüngsten Sitzung der AG Gemeinwesenarbeit (GWA) Neustädter See berichtete Stadtteilmanager Marcel Härtel von den Abrissplänen der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft (Wobau). Demnach habe das Unternehmen bereits Städtebaufördermittel für den Abbruch des Zehngeschossers beantragt. Ob diese allerdings auch tatsächlich bewilligt werden, steht bislang noch nicht fest. Sollte es dazu kommen, werden gut 200 Wohnungen vom Markt in Nord genommen.

Leerzug hat begonnen

Die Wobau bestätigt auf Volksstimme-Nachfrage, dass der Leerzug ihres unsanierten Zehngeschossers Schrotebogen 16 bis 20 begonnen hat. „Allen Mietern konnte ein qualifiziertes Umzugsangebot unterbreitet werden“, heißt es. Schon 2013 berichtete die Volksstimme über die Unsicherheit bei den Bewohnern der besagten Hauseingänge, weil bis dato keine Sanierung in Aussicht stand. Damals bereits hieß es vonseiten der Wobau, dass man die Entwicklung des Marktes beobachten wolle und deswegen vorerst nicht investieren werde. Acht Jahre später steht die Entscheidung nun fest. Darüber hinaus kündigt das Wohnungsunternehmen „ein umfangreiches Umbau- und Aufwertungsprogramm“ für den Stadtteil Neustädter See an. So seien in den vergangenen Jahren bereits die Gebäude Brunnenhof 4 bis 7, Brunnenhof 9, Schrotebogen 21/22 sowie das Hochhaus Am Seeufer 10 durch die Wobau abgerissen worden. In Abstimmung mit dem Stadtplanungsamt soll die Wohn- und Aufenthaltsqualität des Stadtteils nun unter anderem auch durch den Neubau von Reihen- und Mehrfamilienhäusern in den nächsten Jahren deutlich aufgewertet werden, teilt die Wobau mit. Zurzeit finden dazu zwischen den großen Wohnungsunternehmen der Stadt Abstimmungsgespräche zur Entwicklung des Quartiers statt. Die endgültige Planung sei allerdings noch nicht abgeschlossen. Eines dieser Unternehmen ist die Magdeburger Wohnungsgenossenschaft (MWG). Vorstandssprecher Thomas Fischbeck hatte kürzlich bereits von einer Entwicklung des Areals gemeinsam mit der Wobau und dem Stadtplanungsamt gesprochen. Dabei solle es darum gehen, neue Wohnformen zu entwickeln, die es im von Plattenbauten geprägten Stadtteil Neustädter See so noch nicht gibt.

(Quelle: Volksstimme, 06.07.2021)

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