Bäume am Neustädter See müssen bis März gefällt werden

Erstmals eine Esche vom Laubholzbockkäfer befallen

Der Kampf gegen den Asiatischen Laubholzbockkäfer geht weiter: Bis Mitte März sollen in einem Gebiet nördlich des Neustädter Sees sämtliche Laubgehölze gefällt werden. „Das Problem in dieser Zone ist, dass der Bereich extrem zugewachsen und nicht zugänglich ist“, erklärte Jens Geffert von der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau (LLG) bei der vergangenen Sitzung der Gemeinwesenarbeitsgruppe Rothensee am Dienstag.

Eine Fläche von 1,16 Hektar müsse komplett gerodet werden. „Wenn ich nur die spezifizierten Wirtspflanzen fällen würde, könnte ich nach der Fällung nicht mit Sicherheit sagen, alle von ihnen gefunden zu haben. Der Bewuchs ist so dicht, dass man das nicht sehen kann“, erläuterte Jens Geffert. Spezifizierte Wirtspflanzen sind jene Baumarten, die erwiesenermaßen von dem Käfer befallen werden könnten.

Bei vier Bäumen in diesem Bereich konnte ein sehr starker Befall des Asiatischen Laubholzbockkäfers sicher nachgewiesen werden.

Bei einem der befallenen Bäume handelt es sich um eine Esche. „Das ist das erste Mal in Deutschland, dass eine Esche befallen ist“, so der Mitarbeiter des LLG weiter. Hinweise auf die betroffenen Bäume in der Fällzone lieferten zwei Käferfunde in den aufgestellten Lockstofffallen östlich des Neustädter Sees.

Nach der Fällung soll der Bereich an der Oebisfelder Straße jedoch nicht brach gelassen werden. So werde die Landeshauptstadt eine Wurzelrodung vornehmen lassen, um eine Neuanpflanzung vorzubereiten. Entsprechende Vorabsprachen seien bereits getroffen worden, wie Geffert mitteilte.

62 Fundorte seit 2014

2014 wurde der Asiatische Laubholzbockkäfer das erste Mal in Magdeburg nachgewiesen. Bislang gibt es 62 Fundorte, um die jeweils in einem Radius von zwei Kilometern eine Quarantänezone eingerichtet wurde. Das komplette Quarantänegebiet umfasst mittlerweile 6080 Hektar. Allein im vergangenen Jahr wurden 16 Bäume entdeckt, die von dem aus Asien eingeschleppten Schädling befallen waren.

Nach den geltenden Bestimmungen müssen im Umkreis von 100 Metern um jeden befallenen Baum alle weiteren Laubbäume gefällt werden, die von dem Käfer befallen werden könnten. Eine andere Möglichkeit gebe es leider nicht, so Geffert. „Die Fällung ist eine notwendige Maßnahme, es gibt auch keine zugelassenen Pflanzenschutzmittel, die gegen die Larven des Käfers wirken“, sagte er.

(Quelle: Volksstimme, 31.01.2020)

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