Medizinische Versorgung am Neustädter See soll sich verbessern
Die kinderärztliche Versorgung im Gebiet Neustädter See soll sich schon bald etwas verbessern können. Nachdem dort zwei Kinderarztstellen freigeworden waren und das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) der Arbeiterwohlfahrt in Insolvenz ging, waren die beiden freien Stellen neu ausgeschrieben worden. „Im Vorfeld der Veröffentlichung gingen bei der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) mehrere unverbindliche telefonische Anfragen zu der bevorstehenden Ausschreibung ein. Zudem hat die Niederlassungsberatung der Kassenärztlichen Vereinigung potenzielle Interessenten auf die kommende Ausschreibung hingewiesen. Nach Ablauf der Bewerbungsfrist liegt jedoch nur eine konkrete Bewerbung vor. Ein bereits im System der vertragsärztlichen Versorgung tätiger Leistungserbringer ist bereit, einen weiteren (neuen) Kinderarzt für Magdeburg anzustellen“, informierte die KV auf Nachfrage der Redaktion.
Nachbesetzung von Praxen wird zunehmend schwierig
Nunmehr müssen beim Zulassungsausschuss Sachsen-Anhalt alle erforderlichen Unterlagen für die Genehmigung der Anstellung im Wege der Praxisübergabe eingereicht werden, hieß es. Neben der öffentlich-rechtlichen Genehmigung ist parallel eine zivilrechtliche Einigung zwischen Praxisübernehmer und Praxisübergeber notwendig. Hinsichtlich der zweiten Kinderarztstelle hat das MVZ die Möglichkeit, die Ausschreibung noch einmal zu veranlassen, teilte eine Sprecherin der KV mit. Nach der Insolvenz des MVZ sind zwei Fachärztinnen für Neurologie und HNO-Heilkunde als selbstständige Ärzte weiterhin in den Räumen des ehemaligen MVZ tätig.
Laut KV gibt es in der Landeshauptstadt derzeit 19 Kinderärzte, eine Vielzahl der vertragsärztlich tätigen Kinderärzte hat jedoch ihre Leistungsgrenze erreicht. Die Nachbesetzung von Kinderarztpraxen wird zunehmend schwierig. Dies trifft vor allem auf ländliche Gebiete zu, aktuell auch auf die Stadt Magdeburg. Deshalb sei es nach Auffassung der KV notwendig, mehr Ärzte auszubilden, also mehr Studienplätze zu schaffen. Die KV finanziere zudem die ambulante Weiterbildung zum Kinderarzt, um auch über diesen Weg dem Problem zu begegnen, hieß es.
(Quelle: Volksstimme, 09.10.2019)
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