Konzertverein des Kirchspiels Nord gibt Ausblick auf musikalische Höhepunkte 2019
Unter dem Motto „Offen“ stehen die diesjährigen Musikveranstaltungen im Kirchspiel Nord: Der Konzertverein öffnet einerseits die Kirchen für alle Besucher und ist gleichzeitig offen für unterschiedliche Musikstile.
Wann kann man schon mal einer Komposition lauschen, die seit vielen Jahrzehnten oder Jahrhunderten niemand mehr gehört hat? In der Nicolaikirche ist das in diesem Jahr wieder möglich. Am 9. November ist die wiederentdeckte Motette „Singet dem Herrn ein neues Lied“ von Sethus Calvisius zu hören. Er war im 16. Jahrhundert in Magdeburg zur Schule gegangen und wurde dann Thomaskantor in Leipzig.
Das Gedenkkonzert am Tag des Mauerfalls ist einer der Höhepunkte im Musikjahr des Konzertvereins des Kirchspiels Nord. „Mit dem Motto ‚Offen‘ wollen wir das Augenmerk auf die wiedergewonnene Freiheit vor 30 Jahren legen“, sagt Kantor Michael Scholl. Das Thema ziehe sich wie ein roter Faden durch die geplanten Konzerte.
Auf bestimmte Zielgruppen oder Stilrichtungen habe man sich bewusst nicht festgelegt, man will schließlich „offen“ sein, erklärt er. Da trifft beispielsweise das mittelalterliche Portativ auf die chinesische Mundorgel Sheng in einem Konzert. Das Leipziger Flöten-ensemble „Quintessenz“ gehört zu den besten seines Fachs. Jazz aus Bielefeld und Kantaten von Telemann finden ebenso ihren Platz im Programm wie die berühmte Eurovisionsfanfare von Carpentier. Neben Clavisius gibt es eine weitere Wiederentdeckung von Gottfried Grunewald, Musikpädagoge aus Magdeburg, zu hören. „Wir profitieren dabei von der vorbildlichen Arbeit des Telemann-Zentrums“, sagt Kantor Scholl.
Zum Kirchspiel gehören Nicolai-, Hoffnungs- und evangelische Kirche Rothensee.
(Quelle: Volksstimme, 31.01.2019)
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