Algenärger am Neustädter See

Verwaltung soll „Entkrautung“ wegen Gefahr für Schwimmer prüfen

Gerade erst hat der Stadtrat die über eine Million Euro teure Sanierung des Barleber Sees beschlossen. Durch die tonnenweise Zufuhr von Aluminiumsulfat im kommenden Frühjahr soll das massive Blaualgenproblem gelöst werden. Weil in diesem Sommer auch am Neustädter See vermehrt Algen verschiedener Art aufgetreten sind, soll auch dort etwas geschehen.

Auf der jüngsten Stadtratssitzung wurde dazu ein Antrag der SPD-Fraktion ohne Diskussion in die Ausschüsse verwiesen. Darin wird die Stadtverwaltung aufgefordert, „große Wasserpflanzen insbesondere im Schwimm- und Badebereich zu entnehmen oder zu kürzen, da diese sich ausgebreitet haben und beim Schwimmen hinderlich sind“. Teilweise seien sie zu einer Gefahr für Schwimmer im Neustädter See geworden.

Laut seinem aktuellen Badegewässerprofil neigt der Neustädter See tatsächlich dazu, besonders viele Algen zu bilden. Zudem kam es in diesem Jahr auch zum massenhaften Auftreten von Blaualgen (eigentlich Cyanobakterien), die wiederum die Nutzung als Badesee einschränken.

Badeverbot an 9 Tagen

So wurde in diesem Jahr an 9 Tagen ein Badeverbot aufgrund der hohen Blaualgenkonzentration ausgesprochen. An 21 Tagen wurden die Badegäste auf „erhöhte Aufmerksamkeit“ hingewiesen, an 8 Tagen wurde eine „Warnstufe“ verhängt.

„Die Entnahme von Biomasse aus dem See (Entkrautung) wird daher als eine mögliche Maßnahme angesehen, um dem Gewässer Nährstoffe zu entziehen und somit die Entwicklung der Blaualgen zumindest zu hemmen“, begründen die Stadträte Jens Rösler und Marko Ehlebe ihren Vorstoß.

Noch im Juni hatte die Verwaltung erklärt, dass kein Anlass für eine grundlegende Sanierung des Neustädter Sees gesehen wird. Die Blaualgenblüte sei aufgrund der äußeren Umstände (viele Rapsblüten, Starkregen, Sturm) entstanden. Laut Untersuchungen von Gewässerexperten ist die Phosphorkonzentration – Nährstoff der Cyanobakterien – „in einem normalen Rahmen“. Änderungen seien aber jederzeit möglich.

Es ist nicht das erste Mal, dass über Algenprobleme im Neustädter See diskutiert wird. Vor zehn Jahren gab es bereits große Probleme mit Blaualgenteppichen. Damals war sogar eine Verlagerung des gesamten Strandbades ins Spiel gebracht worden, weil es in einem Bereich liegt, der besonders anfällig dafür sein soll.

(Quelle: Volksstimme, 12.12.2018)

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