Knappe Mehrheit für Fische in Nord

Großprojekt Aquarium: 3823 Leser beteiligen sich an Volksstimme-Umfrage zum Standort

Magdeburg soll ein Aquarium bekommen. Eine Umfrage der Volksstimme macht deutlich: Mehrere tausend Leser sind für das neue Großprojekt des Zoos. Doch wo soll die Attraktion einst gebaut werden? Am Zoo oder in der Innenstadt? Die Leser sind geteilter Meinung.

Wo soll Magdeburgs neues Aquarium gebaut werden? Das wollte die Volksstimme wissen. Insgesamt 3823 Leser haben sich an der Umfrage beteiligt. Die Umfrage ist nicht repräsentativ, fest steht trotzdem: Der Wunsch nach einem Aquarium ist da. Fast 89 Prozent der Teilnehmer haben sich für den Bau solch einer neuen Attraktion in Magdeburg ausgesprochen.

Jedoch gehen die Meinungen in puncto Standort auseinander. Rund 54 Prozent finden, dass das Aquarium direkt neben den Zoo gehört. Im Internet stimmten 1952 Leser dafür, am Telefon waren es 102. Gut jeder dritte Leser sieht das anders und wünscht sich den Bau dieser Attraktion im Stadtzentrum. Mit 1341 Personen waren es rund 35 Prozent, die für diese Variante gestimmt haben – 113 am Telefon und 1228 im Internet. Nur jeder Zehnte hat sich ganz gegen das Großprojekt ausgesprochen, insgesamt waren das 410 Leser.

Hintergrund: Geht es nach der Vision des Zoodirektors Kai Perret, soll sich das Aquarium mit den größten Europas messen können. Als Standort hat er den Platz im Norden des Zoos an der Salvador-Allende-Straße, nahe dem Neustädter See, vorgesehen.

Circa 50 bis 60 Millionen Euro soll das Projekt kosten und zum Großteil mit Fördergeldern der EU bezahlt werden. Die Frage, wie realistisch das Ganze ist, könnte eine in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie beantworten. Noch sind die Ergebnisse nicht öffentlich. Doch laut Volksstimme-Informationen werden darin auch alternative Standort-Optionen aufgeführt, wie zum Beispiel die Freifläche am Universitätsplatz. Kai Perret hatte sich auf Nachfrage ganz klar für den Platz am Zoo ausgesprochen und auf den Mehrwert verwiesen. Vertreter aus Handel und Tourismus hingegen würden den Bau im Stadtzentrum bevorzugen – um die Innenstadt zu beleben.

„Eine Super-Investition für Magdeburg“

Das sagen die Volksstimme-Leser zum Großprojekt Aquarium

Magdeburg (el) l Zoodirektor Kai Perret wünscht sich für Magdeburg ein Aquarium. Es soll sich mit den größten Europas messen können. Geht es nach dem Zoodirektor, sollte das Großprojekt direkt am Gelände des Zoos entstehen. In der aktuellen Machbarkeitsstudie werden auch andere Standorte angesprochen, zum Beispiel die Freifläche am Universitätsplatz in der Innenstadt. Doch was meinen die Leser zum neuen Aquarium? Die Volksstimme hat nachgefragt.

Der Magdeburger Kurt Hoppe spricht sich ganz klar für den Standort neben dem Zoo aus. Er erklärt: „Dort gibt es genug Platz und das Aquarium gehört zum Zoo.“ Bereits seit 1964 lebt Kurt Hoppe in Magdeburg, er würde diese Investition im Stadtteil Neue Neustadt begrüßen. „Es gibt auch noch andere Stadtteile als die Innenstadt, denen so eine Attraktion gut tun würde.“

Finanzierung muss klar sein

Ähnlich sieht es Peter Gröschner. Der Magdeburger ist selbst Hobby-Aquarianer und „unbedingt dafür, dass Magdeburg ein Aquarium bekommt“. Gebaut werden sollte es neben dem Zoo, weil es dazu gehöre und in der Innenstadt zu losgelöst sei. Für den Volksstimme-Leser besonders wichtig: „Die Finanzierung über Fördermittel muss unbedingt geklärt sein.“

Auch auf der Volksstimme-Seite im sozialen Netzwerk Facebook haben Leser Stellung genommen. Polly Lautenbach findet, dass das „Projekt Größenwahn“ langsam mal gestoppt werden sollte. Sie sagt: „Erst wegen der fehlenden 300 000 Euro von Barleben heulen und nun ein Millionen-Projekt planen. Selbst wenn das Aquarium größtenteils gefördert wird, muss der Zoo bzw. die Stadt einen Teil bezahlen. Schon jetzt reichen die Einnahmen des Zoos kaum aus. Einfach nur Irrsinn.“

Einnahmen würden steigen

Stephan Potthoff entgegnet dem Ganzen. Er schreibt: Ein neues Highlight würde mehr Besucher und damit mehr Einnahmen bedeuten. Schließlich würde „ja kein Tunnel – ohne Maut – unterm Zoo gebaut“. Leserin Polly Lautenbach kritisiert, dass das unternehmerische Risiko auf Kosten der Steuerzahler gehe. Das sieht Sara Trinh anders: „Der Steuerzahler löhnt für so viel Müll und unnützen Krempel, dass ich sagen muss, für ein tolles Aquarium zahle ich gerne Steuern.“ Constanze Redlich findet: „Das wäre eine Super-Investition für Magdeburg.“ Auch Marianne Otto schreibt: „Ein Aquarium ist eine schöne neue Extrawelt.“ Wichtig wäre ihr allerdings eine Information über die geplante Kostensteigerung der Eintrittskarten.

Anja Heitmann spricht sich gegen das Projekt aus. „Nirgends soll es hin. In den Tierheimen fehlt es. Die meisten arbeiten dort ehrenamtlich.Vielleicht sollte man solche Projekte erst einmal unterstützen.“ Martin Soriba regt an, dass anhand der jährlichen Besucherzahlen erst einmal überprüft werden sollte, ob sich aktuelle Attraktionen wie Gewächshaus oder Zoo überhaupt für Stadt und Betreiber rentieren.

Etwas hin- und hergerissen ist Danny Küstermann. Er sei selbst begeisterter Aquarianer und würde solch ein Projekt zunächst natürlich erst mal begrüßen. Er erklärt: „Aber die Skepsis diesem Projekt gegenüber, gerade auch was die Kosten betrifft, kann ich nachvollziehen, wenn man liest, dass eben Gelder gerade auch in Tierheimen oder ähnlichen Einrichtungen fehlen, wo es sicher dringender gebraucht wird.“

(Quelle: Volksstimme, 02.10.2018)

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