Blaualgengefahr im Neustädter See

Warnstufe II: Stadt erlässt erstes Badeverbot / Untersuchungen aufgenommen

Am Neustädter See war am vergangenen Wochenende das Baden verboten. Grund dafür war ein erhöhter Blaualgenbefall des Wassers. Die Stadt ist von dem frühen Algenproblem überrascht und hat Untersuchungen eingeleitet.

Bahnt sich für die Badelandschaft in Magdeburg ein zweites Blaualgenproblem an? Man weiß es noch nicht. Tatsächlich musste der Badebetrieb am Neustädter See am vergangenen Wochenende vorübergehend eingestellt, ein Badeverbot ausgesprochen werden, so Rathaussprecher Michael Reif auf Volksstimme-Anfrage. „Das Aufkommen von Blaualgen in dieser Form und zu diesem Zeitpunkt ist absolut untypisch und hat uns überrascht“, sagte Michael Reif. Wenn es einen Blaualgenbefall am Neustädter See gegeben habe, dann immer erst im Spätsommer. Allerdings habe es in den vergangenen drei Jahren keine Blaualgenprobleme in diesem Gewässer gegeben.

Warum in diesem Jahr überhaupt und dann auch noch gleich zu Beginn der Badesaison der Blaualgenbefund für den Neustädter See so schlecht war, werde jetzt genau untersucht, erklärte Michael Reif. „Wir sind dabei noch ganz am Anfang.“ Mitarbeiter des zuständigen Fachbereichs Schule und Sport im Rathaus hätten bereits Wasserproben entnommen. Diese seien an das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung übergeben worden. Dort würden die Proben untersucht und ausgewertet.

Am Montag konnte für den See erst einmal Teilentwarnung gegeben werden. Es gelte jetzt die Stufe II des Maßnahmenplans „Blaualgen“ (siehe Info-Kasten rechts), den sich die Stadt Magdeburg gegeben hat. „Die Situation gegenüber dem vergangenen Wochenende hat sich leicht gebessert“, sagte Michael Reif. Das Wasser des Neustädter Sees werde täglich beobachtet, es dürfe aber wieder gebadet werden.

Stets eine sehr gute Bewertung erhalten

In den vergangenen drei Jahren war die Badewasserqualität des Neustädter Sees vom Sozialministerium immer mit drei Sternen ausgezeichnet, also als „sehr gut“ eingestuft worden. Der Grund dafür sind die Kriterien, die das Ministerium für die Badewasserqualität festgelegt hat. Bei den mikrobiologischen Untersuchungen nach der Badegewässer-Verordnung des Landes und der entsprechenden EU-Richtlinie wird vor allem auf Bakterien geprüft, die auf fäkale Verunreinigungen hindeuten könnten. Die Bewertung von Algen- und Blaualgenbefall, Sichttiefe oder Nährstoffgehalt wird nicht vorgenommen.

Ob sich die Blaualgen-Situation im Neustädter See genauso auswächst wie die am Barleber See, ist also noch offen. Der Badebetrieb am Barleber See musste im vergangenen Jahr mitten in der Sommersaison mehrfach für Wochen eingestellt werden, da der Blaualgenbefall dort extrem zugenommen hatte. Intensive Untersuchungen haben dann ergeben, dass ein enorm hoher Phosphorgehalt im Wasser für die Blaualgenvermehrung verantwortlich ist. Darum soll der See ab dem kommenden Jahr restauriert werden. Vor allem will man Aluminiumsalze im See großflächig verteilen. Die Salze sollen den Phosphor im See binden und unschädlich machen. So hatte man vor 30 Jahren bereits das Problem gelöst.

(Quelle: Volksstimme, 24.05.2018)

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