Das lange Warten am Seeufer

Nur routinemäßige Grünpflegearbeiten am leerstehenden Hochhaus

 „Am Hochhaus Seeufer 10 werden seit einigen Tagen Bäume und Sträucher geschnitten“, berichtete eine Anwohnerin am Lesertelefon. Es sehe aus, als ob dort Bau- freiheit geschaffen werden soll, damit das seit Jahren leerstehende Gebäude abgerissen oder saniert werden kann, vermutete die Leserin.

Die Volksstimme hakte bei der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft (Wobau) nach, was es mit den aktuellen Arbeiten im Umfeld des Hochhauses auf sich hat. Ein Sprecher des Unternehmens teilte nun mit, dass es sich dabei um routinemäßige Grünpflegemaßnahmen handelt, die jedes Jahr durchgeführt werden. Auf einen baldigen Beginn eines Abrisses oder gar einer Sanierung deuten sie somit nicht hin.

Während seine drei „Geschwister“, die sich links und rechts davon am Seeufer aufreihen, saniert und bewohnt sind, steht das Hochhaus mit der Hausnummer 10 seit über einem Jahrzehnt leer. Die Wobau hatte mehrfach den Abriss angekündigt, Fördermittel sind dafür seit Jahren beantragt. Zwischenzeitlich schien es einen Kaufinteressenten zu geben, von seniorengerechten Wohnungen mit Seeblick war die Rede gewesen. Das war vor mittlerweile vier Jahren, getan hat sich seitdem immer noch nichts.

Eine Sanierung auf eigene Kosten hatte die Wobau aus finanziellen Gründen immer abgelehnt. „Ein Verkauf und die nachfolgende Sanierung ist die erste und von uns gewünschte Option“, hatte der heutige Wobau-Chef Peter Lackner einst erklärt.

Bis es so weit ist, wirbt weiterhin ein Werbeschild der Wobau knapp oberhalb der vernagelten Fenster für das „Wohnen im Grünen“. Falls sich jemand ernsthaft interessiert, ruft er aber ohne Erfolg an: „Kein Anschluss unter dieser Nummer.“

(Quelle: Volksstimme, 19.02.2016)

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