Inventur 2015 ermittelt 1361 Tiere in 191 Arten / Arbeiten an Africambo 2 laufen weiter auf Hochtouren
321 700 Besucher haben im vergangenen Jahr den Zoo besucht. Bestaunen konnten sie u. a. Nachwuchs bei Nashörnern und Streifenhyänen. Zugezogen sind Brillenkauz und Löwenaffe.
Der Magdeburger Zoo hat durchgezählt. Das Ergebnis: Die Zahl der Tiere, die im Norden der Neuen Neustadt im Vogelgesangpark gehalten werden, ist gestiegen. 1361 Tiere in 191 Arten lebten bei der Inventur 2015 auf dem Gelände. Zu verzeichnen waren auch 177 Jungtiere, die im Verlauf des Jahres geboren oder geschlüpft sind.
Als besonderen Zuchterfolg nennt Zoosprecherin Regina Jembere die Geburt von Makibo, dem jüngsten Magdeburger Spitzmaulnashorn, das im Frühjahr das Licht der Welt erblickte. Fest stand von Beginn an: Im Namen muss ein „Ma“ enthalten sein. Bei einer Abstimmung in der Fernsehsendung „Stern TV“ entschieden sich 46 Prozent der Zuschauer für den Namen Makibo. Er verweist auf den Stammvater der Magdeburger Nashornzucht – Kibo. Magdeburg war 1979 der erste ostdeutsche Zoo, dem die Erstzucht eines Spitzmaulnashorns gelang. Aus Hunderten Namensvorschlägen standen letztendlich fünf zur Auswahl, darunter auch Malik und Madu.
Ein weiterer Erfolg ist tatsächlich eine Erstzucht – und zwar die von Streifenhyänen-Zwillingen. Hyänen sehen Hunden zwar ähnlich, werden aufgrund von anatomischen Merkmalen systematisch aber zu den Katzenartigen gezählt. Die Vorfahren der heutigen Hyänen lebten vor etwa 17 Millionen Jahren in Europa. Im Laufe der Zeit gab es 70 Hyänenarten – heute gibt es noch vier. Die Streifenhyäne kommt vom westlichen Afrika bis nach Indien vor.
Zweifachen Nachwuchs gab es bei den Schneeleoparden in Magdeburg. In ihrem natürlichen Lebensraum in den Hochgebirgen Zentralasiens sind die Großkatzen aufgrund der Bejagung durch den Menschen heute in ihrem Bestand stark gefährdet.
Den bestehenden Tierbestand ergänzen rund 246 tierische Neulinge. Zur Weiterführung der Giraffenzucht hat sich der Zoo Magdeburg im vergangenen Jahr Nachwuchs aus Montpellier in Frankreich geholt. Yoda war im Oktober in einem überdimensionalen Pferdeanhänger mit höhenverstellbarem Verdeck auf den Hof des Zoologischen Gartens vorgefahren worden. Zwei Tage nach der Ankunft war der Giraffenbulle erstmals mit den drei Magdeburger Giraffendamen auf Tuchfühlung gegangen.
Im vergangenen Jahr ist mit den Goldgelben Krallenaffen eine Tierart erneut in den Bestand aufgenommen worden, die jahrzehntelang im Magdeburger Zoo gezeigt wurde. Die Art kommt in der Natur wie andere Löwenäffchen im südöstlichen Brasilien vor. Die Tiere bevorzugen tropische Regenwälder im Tiefland. Aufgrund der Rodung des Regenwaldes ist die Tierart bedroht.
Kleine Pandas sind 2015 im Zoo eingezogen
Neu im Bestand des Magdeburger Zoos sind auch die Roten Pandas, die auch als Katzenbären oder Kleine Pandas bekannt sind. Sie sind in der ehemaligen Japan-Serau-Anlage der Einrichtung eingezogen. Beheimatet ist die Tierart im östlichen Himalaya und im Südwesten Chinas und gilt als stark gefährdet. Neben der Jagd auf die Tiere in freier Wildbahn spielt dabei auch die Zerstörung des Lebensraums eine wichtige Rolle.
Neuling unter den gefiederten Zoobewohnern ist der Brillenkauz. Diese Eulenart lebt zwischen dem Norden Argentiniens und dem südlichen Mexiko.
Wie in jedem Zoojahr gab es auch im Jahr 2015 Sterbefälle unter den Tieren des Zoos zu verzeichnen. Das wohl prominenteste von ihnen war der 30 Jahre alte Schimpansenmann Wubbo. Seine langjährige Partnerin Nana ist inzwischen in die neue Schimpansengruppe integriert worden.
Zoodirektor Dr. Kai Perret sagt: „Der Zoo blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück, in dem die Erlebniswelt eröffnet wurde. Africambo 2 und weitere Bauvorhaben hatten große Baufortschritte zu verzeichnen. Die Kraftanstrengungen der Mitarbeiter und der beteiligten Firmen haben sich gelohnt.“
Während die Zahl der Tiere im Magdeburger Zoo im vergangenen Jahr leicht gestiegen ist, sank die Zahl der Besucher leicht ab. Für das Jahr 2015 vermeldet die Einrichtung 321 700 Gäste, im Jahr 2014 waren es noch 336 635.
Dennoch war das vergangene Jahr keineswegs ein schlechtes – 285 225 Besucher verzeichnete der Zoologische Garten der Landeshauptstadt im Jahr 2012 und gar nur 251 396 im Jahr 2013.
Im neuen Jahr stehen bei den tierischen Neuzugängen u. a. Blutbrustpaviane und Nubische Steinböcke auf dem Plan der Einrichtung im Norden der Landeshauptstadt. In die neue Africambo 2 sollen auch Weißkehlwarane, Afrikanische Wildhunde, Klippschliefer, Hammerköpfe und Kuhreiher einziehen.
(Quelle: Volksstimme, 10.02.2016)
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