Ein neuer Stadtteiltreff , die Grundschule „Am Kannenstieg“, der Rundweg um den Neustädter See, das Strandbad selbst, die Rampen der Lindwurmbrücke. Mit seiner Aufzählung kann Dieter Scheidemann zu Beginn der Veranstaltung, zu der der SPD Ortsverein Nord am Donnerstagabend in das Bürgerhaus Kannenstieg eingeladen hatte, punkten. 13,7 Millionen Euro investiert die Stadt derzeit in den Norden Magdeburgs, erklärte der Baubeigeordnete. Das sei ein „Schluck aus der Flasche“, der eigentlich keinen Grund zum Klagen geben sollte. „Ihre beiden Stadtteile sind gut bedacht“, sagte er.
Auch den Wunsch von Anwohnern nach einer Grünen Mitte werde man noch erfüllen, aber frühestens 2015. Dabei will die Stadt aber an der im Handlungskonzept für Nord vorgeschlagenen Variante festhalten und diesen „Kannenstieg- Park“ auf dem Gelände der alten „Bummi“-Kita in der Helene-Weigel-Straße anlegen. Deren Abriss sei für 2015 vorgesehen, erklärte er. Den Wunsch des Anwohners Fritz Schaumann, auf bereits brachliegenden Abrissflächen weiter südlich einen grünen Treffpunkt einzurichten, hält er aus „städtebaulicher Sicht für nicht so günstig“. Torsten Prusseit, Leiter der Wohnungswirtschaft bei der Wobau, ging im Anschluss auf die Vorhaben des kommunalen Wohnungsbauunternehmens ein. Bei je zwei Eingängen im Kannenstieg und am Neustädter See (siehe Infokasten) läuft bereits der Leerzug. „Entspannt“, wie er betont. Der Abriss ist hier beschlossene Sache. Noch nicht beschlossen ist hingegen, was langfristig mit den Hauseingängen 16 bis 20 im Schrotebogen passieren wird. Hier herrscht die größte Unsicherheit, immer wieder hakten Sitzungsteilnehmer deshalb nach: „Lohnt es sich für uns hier noch etwas zu machen?“ Torsten Prusseit erklärte, warum die Wobau die Eingänge nicht mehr aktiv vermietet: „Wir wollen uns anschauen, wie sich die Situation entwickelt.“ Ein Vermietungsstopp sei ein probates Mittel, um sich auf die Zukunft einzustellen. Bevor eine Entscheidung hinsichtlich Sanierung, Umbau oder Abriss getroff en wurde, könne man daher auch nicht informieren. Er gab aber den Rat, dass diejenigen, die über eine größere Investition wie beispielsweise eine neue Einbauküche nachdenken, sich mit ihrem zuständigen Wobau- Mitarbeiter beraten sollten. Oliver Hornemann, Vorstand der Wohnungsbaugenossenschaft „Otto von Guericke“, nutzte die Gelegenheit, um Mieter zu kritisieren, die statt eines persönlichen Gesprächs den Weg über die Öffentlichkeit gegangen waren, um vermeintliche Missstände aufzuzeigen. Er verteidigte das Vorgehen der Genossenschaft, nicht nach dem „Gießkannenprinzip“ zu sanieren, sondern einige Blöcke ganz bewusst nicht anzufassen. Betroff en ist davon z. B. die Victor-Jara- Straße 6-10. Zehn Mieter haben daraus bereits ihre Konsequenzen gezogen und sich anderswo sanierte Wohnungen gesucht. „In dem Block wurden vorerst alle Maschinen angehalten. Im November werden wir mehr wissen. Dann informieren wir zuerst die Mieter“, erklärte Hornemann.
(Quelle: Volksstimme)
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